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Sammlung Exil in Chile

Sammlung Exil in Chile

In Chile fanden in der Zeit der Herrschaft des Nationalsozialismus über 10.000 Geflüchtete eine Aufnahme. Die meisten von ihnen wurden von den Nazis als Juden verfolgt und gelangten unter schwierigsten Umständen nach Lateinamerika. Unter ihnen waren auch politisch Verfolgte, die in dem Andenstaat Asyl fanden und von denen einige wenige in politischen Exilorganisationen wie dem „Freien Deutschland“ und dem „Anderen Deutschland“ aktiv wurden.

Die Sammlung (circa 1,5 m, entstanden als Sammlung zu dem gleichnamigen Buch der Historikerin Irmtrud Wojak) enthält Akten (Kopien) der Einwanderungsbehörden in Chile (Einwanderungslisten der deutsch-jüdischen Emigration nach Chile, die das Ministerio de Relaciones Exteriores anlegte), Briefe, Fotografien, Zeitungsausschnitte sowie zahlreiche Oral History-Interviews mit deutschen, österreichischen und ungarischen Emigrant*innen und Holocaust-Überlebenden, die in der Zeit des Nationalsozialismus oder unmittelbar nach 1945 nach Chile gelangten. In erster Linie handelt es sich um Verfolgte deutscher Herkunft, einige waren österreichischer oder tschechischer Herkunft. Die große Mehrheit kam nach dem Pogrom vom 9. November 1938 in Chile an und musste sich, da die Verfolgten enteignet wurden, eine neue Existenz aufbauen.

Die Sammlung enthält Akten (Kopien) aus den Beständen der B’ne Jisroel (der 1939 gegründeten deutsch-jüdischen Gemeinde) in Chile sowie über die Kidma, die Jugendorganisation des sozialistisch-zionistischen Haschomer Hatzair. Hierzu gehört auch eine – wohl vollständige – Sammlung der Artikel des Chefredakteurs des Boletín Informativo der Gemeinde B‘ne Jisroel und Verfassers des Monats-Spiegel, Hans Kaufmann, von 1949 bis 1952 und nochmals von 1955 bis 1970. Seine Artikel sind als Chronik der deutsch-jüdischen Gemeinde und fast aller sie in dieser Zeit bewegenden Ereignisse zu betrachten. Sie geben Aufschluss über die Geschichte des Haschomer Hatzair in Chile und der Chawerim, die nach und nach von dort nach Israel gingen und an Kibbutz-Gründungen im damaligen Palästina beteiligt waren.

Siehe zu dieser Sammlung auch den Nachlass Adele und Wilhelm Halberstam im Archiv des Fritz Bauer Forums, deren Kinder und Enkel nach Chile emigrierten.

Die Erschließung erfolgt mit einem Findbuch. Teilbestände werden für Nutzer*innen im Archiv digitalisiert. Der Bestand ist mit größeren Einschränkungen öffentlich zugänglich.

URL: https://www.fritz-bauer-forum.de/archive/sammlung-exil-in-chile/

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