"Birgit und Horst wollen ein buntes Meck-Pomm, ein buntes, offenes und tolerantes Deutschland, ohne Rassismus, ohne Ausgrenzung und ohne Hass (...) Sie lassen sich nicht vertreiben, sie geben nicht klein bei!"
Sänger Bosse (Laudatio bei der Verleihung der Eins Live Krone)Weiterlesen:
Staatsangehörigkeit bei Geburt: Deutschland

Horst Lohmeyer
Ort des Kampfes für Menschenrechte: Jamel, Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland
Bereich | Art | Von | Bis | Ort |
---|---|---|---|---|
Ausbildung | Studium der Erziehungswissenschaften mit den Schwerpunkten außerschulische Jugend- und Erwachsenenbildung, Devianzpädagogik inklusive Ergänzungsstudium auf dem Fachgebiet Kriminologie | 1980 | 1985 | Hamburg, Deutschland |
SPD
Ort: Mecklenburg-VorpommernEintrittsgrund: tärkung der Demokratie, lokalpolitische Arbeit im Kampf gegen Rechtsextremismus, Kandidatur für den Kreistag Nordwest-Mecklenburg
Funktion / Tätigkeit:
Verband deutscher Schriftsteller
Ort:Eintrittsgrund: schriftstellerische Tätigkeit
Funktion / Tätigkeit:
Wismarer Lesebühne "WortReich"
Ort: WismarEintrittsgrund:
Funktion / Tätigkeit:
Leitmotiv
Birgit Lohmeyer verteidigt demokratische Rechte in einem Dorf voller Neo-Nazis.
Wie wurde die Geschichte bekannt?
Die Geschichte wurde durch soziale Medien bekannt und durch das Festival “Jamel rockt den Förster” mit prominenter Unterstützung unter anderem durch die Band Die Toten Hosen von Jahr zu Jahr größer und bekannter.
Wann wurde die Geschichte bekannt?
Das Festival findet seit 2007 statt. 2015 brannte die große Scheune der Lohmeyers durch Brandstiftung ab, danach wurde die Geschichte und das Festival bekannter und “die Lohmeyers” erhielten prominente Unterstützung.
Wo wurde die Geschichte bekannt?
Deutschland
Durch wen wurde die Geschichte bekannt?
Musiker_innen
Preise, Auszeichnungen
2001 Marlowe – Beste Kriminalkurzgeschichte der Raymond-Chandler-Gesellschaft
2001 Nominierung für den Frauenkrimipreis der Stadt Wiesbaden
2003 Nominierung für den Agatha-Christie-Krimipreis
2005 Deutscher Kurzkrimi-Preis – 3. Platz
2011 Paul-Spiegel-Preis für Zivilcourage des Zentralrats der Juden in Deutschland
2011: Botschafter der Toleranz von Bündnis für Demokratie und Toleranz
2011: Helden des Nordens 2011
2012: Bürgerpreis der deutschen Zeitungen
2015: Georg-Leber-Preis für Zivilcourage
2017: Preis „Das unerschrockene Wort“ vom Bund der Lutherstädte
2018: Preis für Popkultur für „Gelebte Popkultur“ (Jamel rockt den Förster)
2018: 1 Live Krone für das Jamel-rockt-den-Förster-Festival (Sonderpreis)
2019: Live Entertainment Award (Preis der Jury)
Literatur (Literatur, Filme, Webseiten etc.)
Literatur und Tonträger im Katalog der deutschen Nationalbibliothek:
https://portal.dnb.de/opac.htm?method=simpleSearch&query=1019744790
https://www.focus.de/politik/videos/rechtsextremismus-und-fremdenfeindlichkeit-zu-besuch-im-nazidorf-jamel-nur-eine-familie-kaempft-hier-tapfer-gegen-rassismus_id_6367489.html
https://invidio.us/watch?v=_93CZ6mfw5E&hl=de&local=true&autoplay=0&subtitles=%2C%2C
https://www.bbc.com/news/av/world-europe-37280504/inside-the-neo-nazi-village-of-jamel
Martin Groß und Kiki Angerer (NEUE STEREO FILMPRODUKTION) haben einen schönen Festivalclip über das diesjährige Jamel rockt den Förster gemacht. Mit dabei sind unter anderem die Bands, die Lohmeyers und natürlich kommen auch Besucher zu Wort. Wir bedanken uns hiermit nochmal aufs Herzlichste bei KRAFTKLUB, den Beatsteaks, den Fehlfarben, Slime, Die Sterne, bei Goldroger, Schnipo Schranke, Schreng Schreng & La La, Das Auge Gottes, @teqilaandthesunrisegang (https://www.facebook.com/tequilaandthesunrisegang), Zaunpfahl – und natürlich danken wir Bela B und @fathilandViel Spass mit dem Video und hoffentlich bis zum nächsten Jahr!
Gepostet von Jamel rockt den Förster am Sonntag, 24. September 2017
https://invidio.us/watch?v=_93CZ6mfw5E&hl=de&local=true&autoplay=0&subtitles=%2C%2C
https://www.arte.tv/player/v3/index.php?json_url=https%3A%2F%2Fapi.arte.tv%2Fapi%2Fplayer%2Fv1%2Fconfig%2Fde%2F077876-000-A%3Fautostart%3D1%26lifeCycle%3D1&lang=de_DE&autostart=1&embed=0
https://invidio.us/watch?v=xpp2fc_ZeK0&hl=de&local=true&autoplay=0&subtitles=%2C%2C
Eigene Werke
Therapie mit Todesfolge. Elefanten Press, Berlin 1998, ISBN 3-88520-907-1.
Kaputtmacher. Elefanten Press, Berlin 1999, ISBN 3-88520-912-8.
Süßer Sumpf. Hamburger Abendblatt, Hamburg 2000, ISBN 3-921305-95-0.
Der Strohmann von Steilshoop. Hamburger Abendblatt, Hamburg 2001, ISBN 3-921305-87-X.
Letzte Ausfahrt Wilhelmsburg. Hamburger Abendblatt, Hamburg 2002, ISBN 3-921305-05-5.
Treibjagd an Bord. Roman. Scherz Verlag, Bern 2003, ISBN 3-502-51884-X.
Tod im Heuckenlock. Hamburger Abendblatt, Hamburg 2003, ISBN 3-921305-16-0.
Sokops Rache. Hinstorff Verlag, Rostock 2012, ISBN 978-3-356-01484-6.
Wellers Zorn. Hinstorff Verlag, Rostock 2013, ISBN 978-3-356-01559-1.
Hamburg Blues. Vier Fälle für Last. Magma-Verlag, Rieps-Cronskamp 2013, ISBN 978-3-943992-08-3.
Nur die Kogge war Zeuge. Hinstorff Verlag, Rostock 2015, ISBN 978-3-356-01872-1.
Sowie eine ganze Reihe von Kurzgeschichten
- Persönlichkeit
- Familiäres Umfeld
- Politische Einstellung
- Bildung

EINLEITUNG
Birgit Lohmeyer verteidigt demokratische Rechte in einem Dorf voller Neonazis.
DIE GESCHICHTE
Birgit Lohmeyer
Schriftstellerin und “Heldin des Nordens” im Kampf gegen Rechtsextremismus und Nazis
Birgit Lohmeyer, geb. Hölscher, war früh sozial engagiert. Ende der 1970iger Jahre begann sie Insassen der Hamburger Justizvollzugsanstalten zu besuchen. Später studierte sie Erziehungswissenschaften mit dem Schwerpunkt außerschulische Jugend- und Erwachsenenbildung und Kriminologie im Nebenstudium. Nach ihrem Studium arbeitete sie ein gutes Jahrzehnt in der Suchtprävention. Doch sie merkte, dass dieser Beruf sie nicht auf Dauer ausfüllte, so begann sie zu schreiben und verfasste Erzählungen, Kurzgeschichten und (Kriminal-)-Romane, bei denen sie auch ihre Erfahrungen in der Drogenszene und im sogenannten Hamburger Rotlichtviertel Sankt Pauli verarbeitete.
Im Jahr 2004 erfüllten sich Birgit und Horst Lohmeyer einen Lebenstraum. Sie übernahmen einen denkmalgeschützten Forsthof in idyllischer Landschaft an der Ostsee und kehrten der Großstadt Hamburg den Rücken. Doch binnen kürzester Zeit änderte sich das Klima im Dorf. War es zunächst nur eine Familie mit rechtsextremer Gesinnung, zogen bald andere nach. Mittlerweile gehören etwa 90 bis 95 Prozent der Dorfbewohner und -bewohnerinnen der Nazi-Szene an, inklusive Familien mit Kindern.
Die Stimmung im Dorf wurde feindselig gegen die Lohmeyers, es kam zu Drohungen, Beleidigungen, Diebstahl und Sachbeschädigung. Um dem etwas entgegenzusetzen, organisierten Birgit und Horst Lohmeyer 2007 ein Rockfestival in ihrem Garten mit dem Namen „Jamel rockt den Förster“, gegen erheblichen Widerstand ihrer rechten Nachbarn. 2010 wurde ein Festivalbesucher zusammen geschlagen. Im August 2015 fiel die denkmalgeschützte Scheune des Forsthofs einem Brandanschlag zum Opfer und brannte vollständig aus. Obwohl Polizei und Feuerwehr Brandbeschleuniger fanden, konnten die Täter nie ermittelt werden. Doch die Lohmeyers gaben nicht auf. Mit nun prominenter Unterstützung vor allem durch die Band „Die Toten Hosen“ wurde das Festival immer größer und illustrer. Es findet jedes Jahr im Sommer – nach wir vor im großen Garten der Lohmeyers – statt.
Die Lohmeyers erhielten für ihre Zivilcourage viele Preise, unter anderem den Paul-Spiegel Preis und den Georg-Leber Preis für Zivilcourage und die „1Live Krone“ und den „Live Entertainment Award“, sie wurden vom Bündnis für Demokratie und Toleranz zu „Botschafter der Toleranz“ und zu „Helden des Nordens“ erklärt.
Das Interview mit Birgit und Horst Lohmeyer wurde im Juli 2019 geführt und ist im Fritz Bauer Blog unter dem Titel “Der Rechtsextremismus ist die größte Herausforderung im 21. Jahrhundert” nachzulesen.
Autorin: Daniela Collette
Fotos: Birgit Lohmeyer und Horst Lohmeyer ©Mike Fischer; Bühnenbild: Bosse ©Charles Engelke.