„I had to [help them]. They were my friends.“

Victor Kugler

* 06.06.1900 in Hohenelbe (heutiges Vrchlabí/Tschechien)
† 14.12.1981 in Toronto/Kanada
Staatsangehörigkeit bei Geburt: Österreichisch, Niederländisch
Mutter

Emilia Kuglerova

* 16.11.1877 Jablonné v Podještědí
1. Ehefrau

Laura Maria Buntenbach

* 10.05.1895 Zuidbroek
† 06.12.1952 Hilversum
2. Ehefrau

Lucie van Langen

* 30.11.1926
† 1991

Land des Kampfes für die Menschenrechte: Niederlande
Ort des Kampfes für Menschenrechte: Amsterdam
Konfession: Christlich

Ort:
Eintrittsgrund:
Funktion / Tätigkeit:

Literatur (Literatur, Filme, Webseiten etc.)

„The Man Who Hid Anne Frank“ (1981), Canadian Broadcasting Corporation, Produzent und Regisseur: Harry Rasky.

 

Menschenwürde
Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit
Religionsfreiheit

EINLEITUNG

Prinsengracht 263, Amsterdam, am 4. August 1944: Das Versteck der Familien Frank und van Pels sowie des Zahnarztes Pfeffer fliegt auf. Damit enden 25 Monate heimliches Leben im Hinterhaus, welches von Anne Frank in ihrem Tagebuch für die Nachwelt festgehalten wurde. Neben den Untergetauchten werden auch anwesende Helfer*innen festgenommen und in das Gestapo-Hauptquartier an der Euterpestraat verbracht: einer davon ist Victor Kugler. Erst gut zwanzig Jahre später beginnt er, die Geschichte aus seiner Perspektive zu erzählen.

„The man who opened the doors to shelter victims escape from the Nazi hell at a time when the whole world had closed its doors.“ – Charakterisierung von Charles Wittenberg, eines langjährigen Freundes Kuglers [1]

DIE GESCHICHTE

Victor Kugler wird am 06.06.1900 als unehelicher Sohn von Emilia Kugler und einem unbekannten Vater in Hohenelbe im österreichisch-ungarischen Sudetenland geboren. Vier Jahre seiner Kindheit verbringt er im Rheinland, kehrt aber nach Österreich-Ungarn zurück. Während des Ersten Weltkrieges dient er in der österreichisch-ungarischen Marine und ist mutmaßlich als Elektriker auf einem U-Boot eingesetzt. Im April 1918, ein halbes Jahr vor Kriegsende, wird er infolge einer Verwundung aus dem Armeedienst entlassen. ([2] S. 25-29)

1920 emigriert Kugler nach Utrecht und ist zunächst mit befristetem Vertrag für die Deutsche Maschinenfabrik AG (Demag) als Maschinenschlosser tätig. Anfang der 1920er Jahre lernt er die Niederländerin Laura Maria Buntenbach kennen und heiratet sie im Jahr 1928. ([3] S. 330)

Von 1928 bis 1933 ist Kugler als Manager für das Unternehmen Pomosin Import Utrecht tätig. 1933 wird er in die Entscheidung einbezogen, das Geschäft am Standort Amsterdam zu konsolidieren. ([2] S. 30)

 

Zusammenarbeit mit Otto Frank

Nach insgesamt 13 Jahren in Utrecht zieht Kugler mit seiner Frau nach Hilversum und pendelt von dort zur Arbeit nach Amsterdam ([2] S. 100). Unter dem Namen „Niederländische Opekta Aktiengesellschaft“ wird das Unternehmen auf den Handel mit Pektin, ein Geliermittel für Marmeladen und Gelees, ausgerichtet. Im Spätsommer 1933 wird der aus Deutschland eingewanderte Otto Frank neuer Geschäftsführer und übernimmt Victor Kugler als leitenden Angestellten ([2] S. 33).

Im Mai 1938 erhält Kugler die niederländische Staatsbürgerschaft ([3] S. 330). Im Oktober desselben Jahres gründet Otto Frank das Gewürzhandelsunternehmen Pectacon ([3] S. 135).

Im Mai 1940 wird mit dem Überfall der deutschen Wehrmacht die lange Phase der Neutralität der Niederlande abrupt beendet. Otto Frank erahnt die drohenden Konsequenzen und überträgt die Geschäftsführung für Pectacon und Opekta schrittweise auf seine wichtigsten Mitarbeiter Victor Kugler und Johannes Kleiman sowie Jan Gies, den Mann von Franks Bürohilfe Miep. Im Kontext der alsbald erlassenen Verordnungen zur sogenannten Arisierung entgehen die Unternehmen damit der Enteignung. ([3] S. 164 ff.)

Die jüdische Familie Frank sah sich im Zuge des Aufschwungs des Nationalsozialismus in Deutschland zunehmenden Repressalien ausgesetzt und war infolgedessen wie viele Tausend weitere nach Amsterdam geflohen.

 

Das Versteck

Die Prinsengracht 263 in Amsterdam, in dessen Hinterhaus sich die Familie versteckte. Das Foto stammt von März 1957, kurz vor der Umwandlung des Hauses in ein Museum.

Mehr und mehr jüdischen Männern und Frauen werden Zwangsverpflichtungen zum Arbeitseinsatz zwecks Deportation nach Deutschland zugestellt. Ab dem Frühjahr 1942 sorgen Frank, Kleiman und Kugler für die Einrichtung eines Verstecks im schon lange leerstehenden Hinterhaus des Firmensitzes. Einen Durchgang gibt es nur auf einer Etage, dieser wird als Geheimtür mit einem Bücherregal getarnt. Da Annes älterer Schwester Margot am 5. Juli der Bescheid zugestellt wird, taucht die Familie Frank zehn Tage früher als geplant am 6. Juli 1942 unter. Gezielt gestreute Hinweise deuten auf eine Flucht der Familie in die Schweiz hin. ([3] S. 232 ff.)

Weitere Personen werden im Versteck aufgenommen, sodass sich die Zahl der Versteckten im November auf acht Personen beläuft. Kugler sorgt mit fünf weiteren Helfer*innen – Johannes Kleiman, Jan und Miep Gies, Johan und Bep Voskuijl – für die Versorgung der Versteckten. Dies geschieht im Wechsel vor und nach der Arbeit beziehungsweise in der Mittagspause, damit weder die übrigen Beschäftigten noch Nachbarn oder Kunden Verdacht schöpfen.

 

Otto Frank im Kreise der Helfer*innen. Von links nach rechts: Miep Gies, Johannes Kleiman, Otto Frank, Victor Kugler und Bep Voskuijl. (Copyright: Anne Frank Stichting, Amsterdam / Fotograf unbekannt).

 

Victor Kugler bringt den Versteckten regelmäßig Zeitungen und Zeitschriften, informiert sie über die aktuellen Entwicklungen und berät mit Frank Otto geschäftliche Angelegenheiten ([3] S. 254). Denn insbesondere ist er für die finanzielle Versorgung zuständig, welcher in Zeiten von Lebensmittelrationierung besondere Bedeutung beizumessen ist: Ist diese in der ersten Zeit über eine profitable Unternehmensführung zu gewährleisten, sind später, als die Knappheit zunehmend in Mangel an allem übergeht, auch Gewürzverkäufe außerhalb der Bücher erforderlich ([3] S. 321). Auch besorgte er die Lebensmittelmarken, mit welchen das Überleben der Versteckten gesichert werden konnte ([2] S. 45).

Hinzu kommt, dass die Selbstständigkeit der Opekta durch Begehrlichkeiten der Muttergesellschaft, der Frankfurter Pomosin-Werke, in Gefahr gerät. Neben Johannes Kleiman, durch seinen labilen Gesundheitszustand zunehmend beeinträchtigt, muss auch Victor Kugler dafür sorgen, dass diese wichtige Einnahmequelle erhalten bleibt. ([3] S. 332)

Anne Frank schreibt während des 25-monatigen Untertauchens ihr weltberühmtes Tagebuch, welches sie kurz zuvor zu ihrem 13. Geburtstag geschenkt bekommen hatte. Victor Kugler ist darin als ‘Harry Kraler‘ verewigt. Der Eintrag vom 28. Januar 1944 bringt ihre Anerkennung gegenüber all jenen zum Ausdruck, die sogenannte Onderduiker (“Untergetauchte”) unterstützen:

… und es ist erstaunlich, wie oft, wie nobel und wie uneigennützig diese Arbeit verrichtet wird und wie die Leute unter Einsatz ihres Lebens anderen helfen und andere retten. Das beste Beispiel dafür sind doch wohl unsere Helfer, die uns bis jetzt durchgebracht haben und uns hoffentlich noch ans sichere Ufer bringen. Sonst müssten sie das Schicksal all derer teilen, die gesucht werden. Nie haben wir von ihnen ein Wort gehört, das auf die Last hinweist, die wir doch sicher für sie sind. Niemals klagt einer, dass wir ihnen zu viel Mühe machen. … Andere zeigen Heldenmut im Krieg oder gegenüber den Deutschen, aber unsere Helfer beweisen ihren Heldenmut in ihrer Fröhlichkeit und Liebe. ([4] S. 147)

 

Der verhängnisvolle 4. August 1944

Das Versteck fliegt auf: Unter dem Kommando von SS-Oberscharführer Karl Josef Silberbauer werden neben den Untergetauchten auch Kugler und Kleiman in das Gestapo-Hauptquartier an der Euterpestraat (heutige Gerrit Vanderveenstraat) verbracht. An das noch am selben Tag stattfindende Verhör wird sich Kugler später wie folgt erinnern:

As I sat in this dreary room I recognized some familiar objects: Peter van Daan’s new bicycle, the one he got a short time before he and his family went into hiding; a small roll of gold coins belonging to Albert Dussel, and a number of objects which were the property of Mr. Frank. I felt a great pang when I looked at these inanimate objects which had belonged to my friends. These objects were mute witness to the tragic fate which had overtaken all of us.

The interrogation began. “Where were you born?” Silberbauer asked me. I answered proudly, “Austria,“ and followed it up by saying: “I served in the Austrian Navy in the First World War.” I particularly emphasized that, because from his dialect, I noticed that he himself was an Austrian. Maybe the shock was too great for him. First, Mr. Frank – a Jew – an officer in the German Army, and then, somebody from the Austrian Navy. He leaned forward, put out his cigarette, and stopped further interrogation with the words: “That’s enough for today.” – [5]

Die genauen Umstände der Entdeckung liegen auch heute noch im Dunkeln, lange galt ein Verrat als wahrscheinlich. Untersuchungen zu dieser Frage laufen auch heute noch.

An kurze Zwischenstopps in Amsterdamer Gefängnissen schließen längere Aufenthalte in Arbeitslagern in Amersfoort, Zwolle und Wageningen im Zeitraum von September 1944 bis März 1945 an. Die zu verrichtenden Arbeitsdienste und die Behandlung der Gefangenen stellen sich sehr unterschiedlich dar. In Wageningen nutzt Kugler eine sich ihm eröffnende Möglichkeit, über einen Mithäftling sensible Informationen an den niederländischen Widerstand und die Alliierten weiterzugeben. ([2] S. 75 ff.)

Ende März ist Viktor Kugler Teil eines Gefangenentransports, welcher zu Fuß nach Deutschland aufbricht. Kurz vor der Grenze gerät die Kolonne mit mehreren Hundert Gefangenen unter britischen Beschuss und ihm gelingt die Flucht. Mit Unterstützung hilfsbereiter Bauern und Dorfbewohner*innen kann er schließlich nach Hilversum zurückkehren. Nachdem er sich dort mit seiner Frau zunächst versteckt hält, erfolgt vier Wochen später die Kapitulation der deutschen Armeeführung. ([3] S. 427 f.)

 

Das Leben danach

Seine gesundheitlich angegriffene Frau Laura Maria verstirbt am 6. Dezember 1952 im Alter von 57 Jahren, wenige Wochen vor dem 25. Hochzeitstag des Ehepaars. Wann Victor Kugler seiner Frau von seinen Erlebnissen berichtete, ist unklar. Aufgrund ihrer langjährigen psychischen Erkrankung und der daraus folgenden Labilität ist es zu vermuten, dass er sie erst spät einweihte. Die genauen Umstände ihres Todes bleiben im Dunkeln, es ist allerdings nicht unwahrscheinlich, dass sie das Wissen um die Geschehnisse nicht verkraftete und dies zu ihrem Tod zumindest beitrug. ([3] S. 428)

Am 22. Oktober 1953 heiratet Victor Kugler seine zweite, 27 Jahre jüngere Ehefrau Lucie ‚Loes‘ van Langen. Die Geschäfte mit Gewürzhandel laufen in den Nachkriegsjahren schlecht. 1955 wird das Unternehmen schließlich verkauft. Viktor und Lucie Kugler folgen dem Vorbild ihrer beiden Geschwister und wandern nach Toronto aus ([2] S. 87 f.). In seiner bisherigen Branche kann Kugler auch in Kanada nicht mehr Fuß fassen und arbeitet fortan als Elektriker bzw. Buchhalter ([3] S. 428).

Mitte der 1960er Jahre kommt Victor Kugler mit der Jüdischen Gemeinschaft in Toronto in Kontakt, welche ihn dazu ermutigt, seine Lebensgeschichte öffentlich zu machen ([2] S. 91 f.). Eda Shapiro, selbst Jüdin mit Fluchthintergrund, kommt durch ihren Sohn 1969 in Kontakt mit Kugler, interviewt ihn zwischen 1969 und 1971 und hält sein Vermächtnis schriftlich fest ([2] S. 13 f.).

Im April 1973 wird Victor Kugler zum „Gerechten unter den Völkern“ ernannt und bekommt den Orden der Gerechten verliehen. 1975 reist er nach Israel und pflanzt im Beisein seiner Frau Lucie einen Baum an der Allee der Gerechten. 1979 werden seine Memoiren durch Yad Vashem veröffentlicht. ([5]; [2] S. 105 f.)

In den 1970er und frühen 80er Jahren erhält er weitere Auszeichnungen in Toronto und darüber hinaus. Einem breiteren Publikum wird er durch die dokumentarische Verfilmung seines Lebens bekannt: „The Man Who Hid Anne Frank“, produziert von Harry Rasky, wird im Dezember 1980 von der Canadian Broadcasting Corporation ausgestrahlt und später von Rundfunksendern auf der ganzen Welt gezeigt. Auch in „Front Page Challenge“, Kanadas meistgesehenem TV-Programm für Nachrichten und Interviews zum Zeitgeschehen, ist Victor Kugler zu Gast. ([2] S. 109)

Victor Kugler stirbt am 16.12.1981 im Alter von 81 Jahren in Toronto an Komplikationen im Zusammenhang mit der Alzheimererkrankung, die seine letzten Lebensjahre prägt ([2] S. 113).

 

Zur Person Victor Kuglers

Die Motive für Victor Kuglers Handeln liegen weitestgehend im Dunkeln. Im Rahmen eines Interviews antwortete Kugler auf die Frage, warum er sich in eine derartige Gefahr begeben hat:

„I had to. They were my friends. (…) We helped each other as much as we could. What we could do, we did.“ – ([2] S. 46)

Eda Shapiro mutmaßt, dass er in seiner Kindheit und Jugend möglicherweise selbst Erfahrungen mit Ausgrenzung und Diskriminierung gemacht haben könnte, da er als uneheliches Kind in einer Region mit reaktionärer bzw. streng konservativer Prägung aufgewachsen ist. ([2] S. 28 ff.)

Bezogen auf die schwierige Zeit, in welcher er seine Rolle als Unterstützer der Untergetauchten einnahm, schrieb Otto Frank in der Nachbetrachtung, dass Kugler ein nervöser Mensch gewesen sei und darunter gelitten haben müsse. Er vermutete in diesem Zusammenhang, dass ein möglicher Grund dafür auch darin gelegen haben könne, dass er seine Frau nicht habe einweihen und seine Sorgen somit nicht habe teilen können. ([3] S. 329 f.)

Zusätzlich zu den besonderen Herausforderungen der Unternehmensführung war Nervenstärke gefragt, da die Untergetauchten nicht darauf verzichten wollten, nach Feierabend der Beschäftigten ihr enges Versteck zu verlassen und sich in den Firmenräumlichkeiten frei zu bewegen. Dies war selbstredend mit einem hohem Risiko verbunden und führte zu wiederholten Diskussionen zwischen Victor Kugler und den Versteckten. Auch versuchte Kugler das Hinterhaus vor neugierigen Blicken Unbeteiligter abzuschirmen, die möglicherweise Verdacht schöpfen könnten. Abgesehen von den sechs Helfer*innen waren die weiteren Beschäftigten, die im Vorderhaus tagsüber ihrer Arbeit nachgingen, nicht eingeweiht. Diesbezüglich sind mindestens zwei brenzlige Begebenheiten überliefert. ([3] S. 320; S. 332)

Im Jahr 1944 erhielt er zudem mehrfach Aufrufe zum Arbeitsdienst. Diesen entzog sich Kugler mit ärztlichen Attesten, da er andernfalls längerfristig daran gehindert gewesen wäre, die Versteckten zu unterstützen ([3] S. 330). Angesichts dessen kann die rückbesinnende Aussage Kuglers, dass neben den Untergetauchten auch die eingeweihten Helfer*innen zu dieser Zeit in großer Sorge und Anspannung lebten, kaum verwundern ([2] S. 41).

Victor Kugler wird in den vorliegenden Quellen als ruhig, korrekt und auf sein Äußeres bedacht beschrieben ([3] S. 100). Eda Shapiro lernte ihn fast zweieinhalb Jahrzehnte nach Kriegsende kennen und konnte im Rahmen der ausführlichen Interviews einen persönlichen Eindruck von ihm gewinnen. Sie charakterisierte ihn als warmherzige Persönlichkeit mit einem feinen Sinn für Humor ([2] S. 14). Wie aus den Interviews hervorgeht, war Kugler zudem ein religiöser Mann evangelischen Glaubens und erbat in schweren Zeiten Gottes Beistand ([2] S. 61 f.).

Ein weiteres Attribut, welches mit ihm in Verbindung gebracht werden kann, ist Bescheidenheit: Als sich Kugler im Jahr 1958 „The Diary of Anne Frank“ im Royal Alexandra Theatre in Toronto anschaute, war er so peinlich berührt davon, portraitiert zu werden, dass er sich schwor, niemals wieder einer Darstellung seines Lebens beizuwohnen ([2] S. 6).

 

Schlussworte

Diese Beschreibung steht stellvertretend für die anderen Helferinnen und Helfer, die die acht Versteckten im Hinterhaus der Prinsengracht über zwei Jahre lang unter Lebensgefahr unterstützten; hier sind insbesondere zu nennen: Johannes Kleiman, Miep und Jan Gies, Bep und Johan Voskuijl. Ebenfalls soll Erwähnung finden, dass die namentlich Genannten wiederum Hilfe von Menschen erhielten, die im Widerstand aktiv waren. Sie alle haben wichtige Beiträge dazu geleistet, dass es bis zuletzt Hoffnung gab.

Darüber hinaus soll sie auch stellvertretend für alle weiteren Niederländer*innen stehen, die im Bewusstsein der möglichen Konsequenzen selbstlos sogenannte Onderduiker versteckt haben. Miep Gies gab die Zahl der Niederländer*innen, die jüdischen Untertaucher*innen halfen, mit über 20.000 an. 1941 lebten 140.000 Jüdinnen und Juden in den Niederlanden, mehrheitlich in Amsterdam. Lediglich 6.000 der 110.000 Deportierten kehrten zurück. [7]

 

Autorin: Lisa Wilker

Quellen:

[1] „VICTOR KUGLER, 81; HID ANNE FRANK“ The New York Times, 17.12.1981, Section D, S. 23. https://nyti.ms/3KDzQiz, letzter Abruf am 22.02.2023.

[2] Kardonne, Richard; Naftolin, Irving. Victor Kugler: The Man Who Hid Anne Frank. Gefen Publishing House Ltd., 2008.

[3] Müller, Melissa. Das Mädchen Anne Frank – Die Biographie. Fischer-Taschenbuch-Verlag, 2012.

[4] Anne Frank Fonds (Hg.). Anne Frank – Gesamtausgabe: Tagebücher, Geschichten und Ereignisse aus dem Hinterhaus, Erzählungen, Briefe, Fotos und Dokumente. S. Fischer Verlag, 2013.

[5] Shapiro, Eda. The Reminiscences of Victor Kugler – the “Mr. Kraler” of Anne Frank’s Diary.  Yad Vashem Studies 13, Yad Vashem, 1979.

[6] „Victor Kugler“. Yad Vashem, https://righteous.yadvashem.org/?searchType=righteous_only&language=en&itemId=4015898&ind=NaN, letzter Abruf am 15.02.2023.

[7] „Von Angst aufgefressen“.  Der Spiegel 19/1987, Seite 223-232, https://www.spiegel.de/kultur/von-angst-aufgefressen-a-156c4d16-0002-0001-0000-000013522680?context=issue, abgerufen am 30.01.2023.

 

Kontakt: info@buxus-stiftung.de

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