Ein|Ausblicke 01/2023

Für das Fritz Bauer Forum fing das Jahr 2023 sehr spannend an. Wir haben viel vor und erhalten von ganz unterschiedlichen Seiten viel Unterstützung für das Projekt eines Menschenrechte-Zentrums mitten im Ruhrgebiet. Damit Sie und ihr immer auf dem neuesten Stand seid, wie es beim Fritz Bauer Forum weitergeht, wollen wir euch künftig jeden Monat erzählen, was sich getan hat.

Veranstaltung im Justizzentrum – Launch: „Wenn ich mein Büro verlasse…“

V.l.n.r.: Bochums OB Thomas Eiskirch neben Franz Müntefering, Serdar Yüksel (MdL), Max Lucks (MdB) und Michelle Müntefering (MdB) ©Fritz Bauer Forum | BUXUS STIFTUNG, Fotograf: Mike Fischer

Wie gesagt, das Jahr startete bereits spannend für uns, denn wir konnten unsere digitale Fritz Bauer-Ausstellung „Wenn ich mein Büro verlasse, betrete ich feindliches Ausland“, die wir 2022 mit einer Förderung durch die Kulturstiftung des Bundes sowie Demokratie leben erarbeitet haben, vorstellen. Vor circa 100 Vertreter*innen aus Justiz und Politik, darunter als Einladende Dr. Christiane Kroll (Vizepräsidentin des Landgerichts Bochum), die Bundestagsabgeordnete Michelle Müntefering mit ihrem Ehemann Franz Müntefering, der Bundestagsabgeordnete Max Lucks sowie Dr. Benjamin Limbach (Minister der Justiz NRW) und der Oberbürgermeister der Stadt Bochum, Thomas Eiskirch, konnten wir unsere Ausstellung, aber auch das Fritz Bauer Forum selbst vorstellen. Hinzu kamen Vertreter*innen aus der Forschung wie Christoph Köster (Leiter der Dokumentations- und Forschungsstelle „Justiz und Nationalsozialismus“ NRW) und Personen aus der engagierten Zivilgesellschaft Bochums, zum Beispiel des „Bochumer Bündnis gegen rechts“ und der „Omas gegen rechts“.

Dr. Irmtrud Wojak im Justizzentrum ©Fritz Bauer Forum | BUXUS STIFTUNG, Fotograf: Mike Fischer

Für uns war die Vorstellung im Justizzentrum ein voller Erfolg, nicht nur weil wir uns und unsere Ideen vor einem breiten Publikum vorstellen konnten, sondern auch weil die Resonanz auf die Ausstellung „Wenn ich mein Büro verlasse, betrete ich feindliches Ausland“ insgesamt positiv ausfiel. So positiv sogar, dass das Justizzentrum Bochum vorgeschlagen hat, unsere Ausstellung im Foyer dauerhaft über einen Bildschirm zugänglich zu machen. Darüber freuen wir uns natürlich sehr!

Aber wie geht es nach der Präsentation weiter? – Jetzt wollen wir die digitale Ausstellung für den Bildungsbereich zugänglich machen und zusammen mit der Interaktiven Fritz Bauer Bibliothek (IFBB) mehr Geschichte(n) des Überlebens und ihre Bedeutung auf den Bildungsplan bringen.

Veranstaltung: Achim Doerfer – „Irgendjemand musste die Täter ja bestrafen“

Blick in die Veranstaltung im Q1 am 26.01.2023 ©Fritz Bauer Forum | BUXUS STIFTUNG

Am 26. Januar 2023 stellte Rechtsanwalt Achim Doerfer sein aktuelles Buch Irgendjemand musste die Täter ja bestrafen. Die Rache der Juden, das Versagen der deutschen Justiz nach 1945 und das Märchen der deutsch-jüdischen Versöhnung vor.

Die Themen jüdische Rache und jüdischer Widerstand, so Doerfer, seien ein verdrängtes Kapitel in der Erinnerungskultur in Deutschland. Als Nachkomme von Holocaust-Überlebenden machte er sich auf die Suche nach einem Gefühl, das nach dem Ende des Nationalsozialismus und dessen furchtbaren Verbrechen nicht nur in seiner Familie seltsam blass blieb: Der Wunsch nach Vergeltung, nach Rache.

Besuch vom SPD-Arbeitskreis Kultur

Zum Schluss noch eine weitere gute Neuigkeit. Nicht nur dass der Arbeitskreis Kultur der SPD uns auf dem Baugrundstück des Fritz Bauer Forums zahlreich besucht hat. Auch Bezirksbürgermeister Dirk Meyer war mit dabei und die Diskussion über Kooperationsmöglichkeiten war ermunternd. Der schon letztes Jahr seitens der NRW-Stiftung aufgekommene Vorschlag, die Bushaltestelle “Havkenscheider Str.”, welche direkt am Haupteingang des zukünftigen Geländes liegt, in „Fritz Bauer Forum“ umzubenennen, traf auf positive Resonanz und wir sind natürlich von dieser Idee ebenso begeistert.