Rasha Jarhum erhält den Anita-Augspurg-Preis der IFFF

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25.09.2019

Eine „Rebellin gegen den Krieg“ wird ausgezeichnet
Rasha Jarhum erhält den Anita-Augspurg-Preis der IFFF

Am 20. September 2019 erhielt die jemenitische Friedens- und Menschenrechtsaktivistin Rasha Jarhum den „Rebellinnen gegen den Krieg“ Anita-Augspurg-Preis der „Internationalen Frauenliga für Frieden und Freiheit (IFFF)“.

Die im Exil lebende Rasha Jarhum gründete 2015 die Organisation „Peace Track“, die sich für Frieden im Nahen Osten sowie in Nordafrika einsetzt und es sich zum Ziel gesetzt hat, Frauen, Jugendlichen und der Zivilgesellschaft eine Stimme im tobenden Krieg im Jemen zu geben.[1] Im November 2018 folgte sie einer Einladung des UN-Sicherheitsrates und machte auf die Diskriminierung von Frauen im Allgemeinen und auf die geschlechtsspezifische Gewalt im Besonderen aufmerksam, die mit Beginn des Krieges sprunghaft angestiegen war. Darüber hinaus richtete sie im Namen von Peace Track und dem „Women’s Solidarity Network“, einem Zusammenschluss von 250 jemenitischen Frauen und Frauenorganisationen, Forderungen zur Friedenssicherung an den UN-Sicherheitsrat. Eine davon lautete, dass Frauen am Friedensprozess beteiligt werden.[2]

Vor dem Hintergrund ihres mutigen und unermüdlichen Einsatzes für Frieden und Freiheit nahm Rasha Jarhum den „Rebellinnen gegen den Krieg“ Anita-Augspurg-Preis der Internationalen Frauenliga für Frieden und Freiheit (IFFF) in Verden an der Aller – dem Geburtsort von Anita Augspurg – in Empfang.[3] Rasha Jarhum ist nach Gulnara Shahinian und Zaina Erhaim die dritte, die mit dem spendenfinanzierten Preis ausgezeichnet wurde.[4]

In ihrer Dankesrede berichtete Rasha Jarhum eindrücklich von ihren persönlichen Kriegserfahrungen und endete mit den folgenden Worten, denen nichts mehr hinzugefügt werden soll:

„Ja, es gibt viel Leid im Jemen. Ja, wir haben die schlimmste humanitäre Krise in der Welt, aber bitte sehen Sie nicht auf die jemenitischen Frauen als passive Opfer des Krieges. Sehen Sie sie als starke widerstandsfähige tapfere Frauen, die Unvorstellbares ertragen, um ihre Familien und ihre Gemeinschaften zu schützen. Ich lerne jeden Tag aus der Stärke und Widerstandsfähigkeit dieser Frauen, und es ist das, was mich am Laufen hält und was die Hoffnung in meinem Herzen hält, dass der Jemen bald Frieden finden wird. Diese Auszeichnung (…) ist nicht nur eine Auszeichnung meiner Bemühungen, sondern eine Anerkennung der Bemühungen aller jemenitischen Frauen. Gemeinsam werden wir unsere Arbeit fortsetzen, bis die Menschen in unserem Land in Würde leben.“[5]

Kontaktstefan.schuster@buxus-stiftung.de

Fotos: Laura Rentz​

AMERKUNGEN

[1] Nähere Informationen zu Peace Track finden sich auf der Internetseite der Organisation: https://peacetrack.wordpress.com/welcome/ [Abruf am 21.09.2019].

[2] Die Videoaufzeichnung der besagten Sitzung des UN-Sicherheitsrates findet sich hier: http://webtv.un.org/watch/situation-in-middle-east-yemen-security-council-8404th-meeting/5968161465001/?term= [Abruf am 21.09.2019]. Das Briefing von Rasha Jarhum beginnt mit Minute 45:38. Für die schriftliche Ausführung siehe: https://peacetrack.files.wordpress.com/2018/11/unsc-statement-rasha-jarhum-final-engl22.pdf [Abruf am 21.09.2019].

[3] Die IFFF ist eine Nichtregierungsorganisation mit Beraterinnenstatus bei den Vereinten Nationen, die auf allen Kontinenten und in über 40 Ländern vertreten ist. Sie wurde 1915 unter Mitwirkung der Frauenrechtlerin Anita Augspurg (*1857 - †1943) in Den Haag gegründet und ist die älteste Frauen-Friedensorganisation der Welt. Weitere Informationen finden sich auf der offiziellen Internetseite der IFFF: https://www.wilpf.de/[Abruf am 21.09.2019].

[4] Zur Preisverleihung von Gulnara Shahinian siehe: www.fritz-bauer-blog.de/de/startseite/aktuell/stefan-schuster-04-10-2018-gulnara-shahinian-erhaelt-den-anita-augspurg-preis [Abruf am 21.09.2019] und zur Preisverleihung von Zaina Erhaim siehe: https://www.fritz-bauer-blog.de/de/startseite/aktuell/stefan-schuster-04-10-2018-gulnara-shahinian-erhaelt-den-anita-augspurg-preis[Abruf am 21.09.2019].

[5] Rasha Jarhum (2019): Dankesworte. Übersetzung: Donate Fink. Unveröfftl. Manuskript.

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