"Ich bin dabei, mich mit dem Schicksal dieses Kontinents zu identifizieren und mit allem, was die Menschen, die hier leben, eventuell als konkrete Antwort von mir fordern könnten."

Elisabeth Käsemann

* 11. Mai 1947 in Gelsenkirchen, Deutschland
† 24. Mai 1977 in Monte Grande, Argentinien
Staatsangehörigkeit bei Geburt: Deutsch
Staatsangehörigkeit bei Tod: Deutsch
Mutter

Margrit Käsemann, geb. Wizemann

Vater

Ernst Käsemann

Land des Kampfes für die Menschenrechte: Deutschland, Argentinien
Bereich Art Von Bis Ort
Schule Wildermuth-Gymnasium 1966 Tübingen
Ausbildung Freie Universität Berlin Wintersemester 1966/67 Berlin
Praxissemester September 1968 September 1969 La Paz, Bolivien

Preise, Auszeichnungen

Erinnerung

Argentinien

  • Parque de la Memoria, Buenos Aires: Eine Steinplatte in der Wand mit den Namen Tausender Opfer der argentinischen Militärdiktatur erinnert auch an Elisabeth Käsemann.
  • Monte Grande, Plazoleta Cementerio Monte Grande: Mahnmal mit den Namen der Opfer des 24. Mai 1977.
  • Monte Grande, Plazoleta Boulevard Buenos Aires y Salta: Mahnmal mit den Namen der Opfer des 24. Mai 1977.42
  • Monte Grande, Boulevard Buenos Aires 1151: Plakette/Stolperstein vor dem Haus, in dem die Opfer des 24. Mai 1977 erschossen wurden.43

 

Deutschland

  • Das Elisabeth Käsemann-Familien-Netzwerk e. V. in Gelsenkirchen, dem Geburtsort von Elisabeth Käsemann, trägt seit 2020 ihren Namen.
  • 2012 wurde eine Straße im Tübinger Stadtteil Lustnau, in dem das Haus der Familie Käsemann steht, nach Elisabeth Käsemann benannt.
  • Seit 2012 wird jedes Jahr an Abiturientinnen und Abiturienten des Wildermuth-Gymnasiums der Elisabeth-Käsemann-Preis als Auszeichnung für besonderes gesellschaftliches Engagement verliehen.
  • 2014 gründet die Nichte von Elisabeth Käsemann, Dorothee Weitbrecht, die Elisabeth-Käsemann-Stiftung. Die Stiftung fördert die wissenschaftliche und gesellschaftliche Auseinandersetzung mit staatlichen Menschenrechtsverletzungen und gewaltsamen Konflikten im deutsch-hispanophonen Raum zur Stärkung der demokratischen Kultur und der Bedeutung der Menschenrechte.

Literatur (Literatur, Filme, Webseiten etc.)

Literatur und Internetressourcen

 

Film

  • Friedler, Eric, Das Mädchen – Was geschah mit Elisabeth K.? Ein Film im Auftrag des NDR und SWR, 2014.

 

Quellen

Archiv der Elisabeth-Käsemann-Stiftung

Ordner II.18/11

  • Aktenvermerk Staatsanwaltschaft Tübingen vom 13.06.1977, Geschäftsnr.: 11 Js 1583/77
  • Certificado de Defunción (Sterbeurkunde) Elisabeth Käsemann, Staatsanwaltschaft Tübingen, Geschäftsnr.: 11 Js 1583/77, Sterbefallanzeige
  • Polizeidirektion Tübingen, Spurensicherungsbericht vom 20.06.1977, AZ 919/77
  • Staatsanwaltschaft Tübingen, Einstellungsvermerk vom 01.02.1980, Geschäftsnr.: 11 Js 1583/7
  • Untersuchungsbericht des Bundeskriminalamts vom 29.07.1977, Abt. 406, AZ 2570/77
  • Zeugenvernehmung Ernst Käsemann bei der Kriminalpolizei Tübingen am 20.06.1977, AZ 919/77

 

Ordner II.19/1

  • Zeugenvernehmung Elena Alfaro bei der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth vom 18.01.2001, AZ 407 Js 41063/98
  • Zeugenvernehmung Diana Austin bei der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth vom 18.01.2001, AZ 407 Js 41063/98
  • Zeugenvernehmung Eduardo Jorge Kiernan in der deutschen Botschaft vom 23.08.2001, Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth, AZ 407 Js 41063/98

 

Ordner VII.3

  • ergänzende Aussage von Elena Alfaro, eingereicht am 18.01.2001 bei der Staatsanwaltschaft am Landgericht Nürnberg-Fürth, AZ 407 Js 41063/98
  • Zeugenvernehmung Ana María di Salvo in der deutschen Botschaft vom 19.03.2001, Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth, AZ 407 Js 41063/98

 

Ordner VII.4

  • Registro de Cementerio Monte Grande, Archiv Elisabeth-Käsemann-Stiftung, Ordner VII.4, S. 180

 

Ordner Briefe EK 1968–1977

  • verschiedene Korrespondenzen

 

Ordner Elisabeth Käsemann

  • Persönliche Dokumente: Handgeschriebener Lebenslauf von Elisabeth Käsemann
  • Immatrikulationsbescheinigung
  • Korrespondenz 2015: E-Mail von Sitio Memoria exCCDTyE „Club Atlético“ an Dorothee Weitbrecht v. 26.03.2020

 

EKS_MAINFILE, Verfahren_Argentinien_Dokumente

  • Poder Judicial de la Nación: Autos y vistos, Causa Nro. 14.216/03, 04.12.2015, PDF-Datei „El Vesubio_Procesamiento_04_12_2015“

 

Archivos Históricos de Cancillería

 

Ministerio de Justicia y Derechos Humanos Argentina

 

Poder Judicial de la Nación

EINLEITUNG

„Ich habe mich in den letzten Monaten sehr weit von der Umgebung entfernt, in der ich aufgewachsen bin und studiert habe. Ich bin dabei, mich mit dem Schicksal dieses Kontinents zu identifizieren und mit allem, was die Menschen, die hier leben, eventuell als konkrete Antwort von mir fordern könnten. Hier empfinde ich die ungeheure Kluft, die zwischen den Europäern und den Bewohnern Lateinamerikas besteht.“

– Elisabeth Käsemann

DIE GESCHICHTE

JUGEND UND STUDIUM

Elisabeth Käsemann wurde am 11. Mai 1947 [1] als viertes und jüngstes Kind von Margrit Käsemann, geb. Wizemann, und Ernst Käsemann in Gelsenkirchen geboren. Sie wuchs in einem Elternhaus auf, das ethische Werte und kulturelle Bildung an die Kinder vermittelte.

Der Theologe Ernst Käsemann war entschiedener Gegner des Nationalsozialismus. Er gehörte nicht nur der Bekennenden Kirche an, sondern lehnte als „theologischer Kopf und Sprecher“ der Dahlemiten das Regime noch dezidierter ab als die Bekenntnispfarrer.1 Im August 1937 wurde er aufgrund seiner kritischen Haltung für einige Wochen inhaftiert.2 Nach dem Zweiten Weltkrieg erlangte er über seine theologische Forschung vor allem zum historischen Jesus internationale Bedeutung. Er erhielt zahlreiche Ehrendoktorwürden von internationalen Universitäten, darunter der Yale University, USA. Im Hause Käsemann wurde viel internationale Literatur gelesen und gemeinsam musiziert. Margrit Käsemann war die Tochter des Stuttgarter Fabrikanten und Ehrenbürgers der Stadt Metzingen Julius Wizemann und hatte vor ihrer Heirat an der Stuttgarter Musikhochschule Geige und Gesang studiert.3

Die Familie war naturbegeistert und liebte Tiere. Im Tübinger Elternhaus lebten ein kleines Wildkaninchen und ein großer ungarischer Hirtenhund namens Argos. In Buenos Aires hatte Elisabeth Käsemann bis zu ihrer Entführung ein kleines Kaninchen, das sie an ihre Kindheit in Deutschland erinnerte. Wie ihre Geschwister war sie sehr sportlich. Schon die Mutter hatte in jungen Jahren Skifahren gelernt und begeisterte auch ihre Kinder dafür. Elisabeth nahm zudem Reitstunden. Auch in Buenos Aires trieb sie regelmäßig Sport und nutzte das Angebot der dortigen Turnvereine.

Die Familie folgte den beruflichen Stationen des Vaters und zog von Gelsenkirchen nach Mainz über Göttingen. Ab 1959 lebte sie in Tübingen, nachdem Ernst Käsemann einen Ruf an die Evangelisch-Theologische Fakultät der dortigen Universität erhalten hatte. Am Tübinger Wildermuth-Gymnasium legte Elisabeth Käsemann 1966 ihr Abitur ab. Damit sie ihre englischen Sprachkenntnisse vertiefen konnte, schickten ihre Eltern sie ein halbes Jahr nach Oxford, bevor sie ab dem Wintersemester 1966 an der Freien Universität Berlin Politologie mit dem Berufsziel „Auswärtiger Dienst“ zu studieren begann.4 Sie war eine lebenslustige und politisch interessierte Studentin mit einem großen Freundeskreis, zu dem auch einer der Protagonisten der Studentenbewegung in Deutschland, Rudi Dutschke, gehörte.5

Im Juni 1967 besuchte Elisabeth Käsemann den Kirchentag in Hannover. Dort erhielt sie das Angebot, das für ihr Studium verpflichtende Praxissemester bei der evangelisch-methodistischen Kirche in Bolivien zu verbringen. Für die Studentenbewegung von 1968 war Lateinamerika von Mythen umwoben. Der Kontinent diente als politische Projektionsfläche für ihre Zukunftsvisionen. In Berlin kam Käsemann in engen Kontakt mit Studierenden aus aller Welt, besonders aus Lateinamerika.6 Sie war sehr neugierig darauf, den lateinamerikanischen Kontinent kennenzulernen. Im September 1968, im Alter von 21 Jahren, landete sie nach einer zweitägigen Flugreise in La Paz. Sie arbeitete in der Kranken- und Sozialbetreuung der Gemeinde. Erstmals wurde sie mit existenzieller Armut konfrontiert, die sie tief erschütterte.

Nach Ende ihres Praktikums und bevor sie im September 1969 zur Fortsetzung ihres Studiums nach Deutschland zurückkehren sollte, wollte Käsemann weitere lateinamerikanische Länder besuchen. Im Mai brach sie von Bolivien aus auf. Sie reiste mit dem Flugzeug, dem Zug oder per Anhalter nach Brasilien, Uruguay, Argentinien, Chile, Peru, Ecuador, Kolumbien, Venezuela, Panama, Costa Rica, Nicaragua, Honduras, Guatemala und Mexiko. Von allen Stationen beeindruckte sie die Hauptstadt Argentiniens, Buenos Aires, am tiefsten. Sie war hingerissen von dem Flair der Stadt und fasziniert von der Aufbruchsstimmung der politischen Jugend. Nachdem sie fast den ganzen lateinamerikanischen Kontinent durchquert hatte, traf sie eine nach damaligem Verständnis außergewöhnliche Entscheidung. Sie beschloss, ihr Studium in Buenos Aires fortzusetzen. Vorausgegangen war ein schwerer Gewissenskonflikt, da sie wusste, welchen Schmerz sie ihren Eltern, die in Deutschland auf ihre Rückkehr warteten, mit ihren Plänen zufügen würde. Am 18. August 1969 schrieb sie nach Tübingen:

„Es ist sehr schwer für mich all diese Hoffnungen [der Wiedersehensfreude] zu enttäuschen. […] Es ist der schwerste Konflikt, die wichtigste Entscheidung meines Lebens.“7

Sie begründete ihren Schritt damit, dass sie für sich in Lateinamerika „eine Aufgabe, eine Lebensaufgabe“8 sah. Sie fühle sich mitverantwortlich für das Elend, das sie dort gesehen habe.

„Ich habe mich in den letzten Monaten sehr weit von der Umgebung entfernt,in der ich aufgewachsen bin und studiert habe. Ich bin dabei, mich mit dem Schicksal dieses Kontinents zu identifizieren und mit allem, was die Menschen, die hier leben, eventuell als konkrete Antwort von mir fordern könnten. Hier empfinde ich die ungeheure Kluft, die zwischen den Europäern und den Bewohnern Lateinamerikas besteht.“9

BUENOS AIRES

Nachdem Käsemann einmal den Entschluss gefasst hatte, in Buenos Aires zu bleiben, stürzte sich die junge Frau engagiert in die Vorbereitung auf das Studium und in das Leben der argentinischen Hauptstadt. Sie holte das argentinische Abitur nach und studierte an der Universität Buenos Aires Wirtschaftswissenschaften. Mit Portugiesisch eignete sie sich in dieser Zeit nach Englisch, Französisch und Spanisch eine vierte Fremdsprache an. Neben ihrem Studium verdiente sie ihren Lebensunterhalt als Sekretärin und Übersetzerin.

Elisabeth Käsemann tauchte tief in die argentinische Lebenswelt ein, hielt aber regelmäßigen Kontakt zu ihrer Familie nach Deutschland, mit der sie sich eng verbunden fühlte. Alle zwei Wochen schickte sie ausführliche Briefe an ihre Eltern, Geschwister, Nichten und Neffen. Sie beschrieb Flora und Fauna der verschiedenen Regionen Lateinamerikas, die sie zwischendurch immer wieder bereiste, und berichtete ausführlich über gesellschaftliche und politische Entwicklungen in den jeweiligen Ländern. Alle paar Monate trafen kleine Geschenke, wie zum Beispiel lateinamerikanisches Kunsthandwerk, Schmuck oder Spielsachen, in Tübingen ein, die sie liebevoll vor allem für ihre kleinen Nichten und Neffen ausgesucht hatte. Sie ermunterte Margrit Käsemann, Spanisch zu lernen, und schickte ihr kurze spanische Texte. Von 1969 bis zu ihrer Ermordung 1977 besuchte Elisabeth Käsemann immer wieder für mehrere Wochen ihre Familie und Freunde in Deutschland. Im April 1976, kurz nach dem Militärputsch in Argentinien, reisten die Eltern für sechs Wochen nach Buenos Aires. Ihre Tochter organisierte ein vielfältiges kulturelles Programm mit Theaterbesuchen und kleinen Ausflügen. Noch nachdem Elisabeth Käsemann ermordet worden war, nannte Ernst Käsemann Argentinien in einem Artikel ein „zauberhaftes Land“.10

POLITISCHES UND SOZIALES ENGAGEMENT

Elisabeth Käsemann wird von ihrem lateinamerikanischen und deutschen Freundeskreis als charismatische Persönlichkeit mit lebensfroher Ausstrahlung beschrieben. Schon in jungen Jahren war sie politisch interessiert und engagiert. Am Tübinger Wildermuth-Gymnasium leitete sie den Politischen Arbeitskreis an Oberschulen (PAO).11 Als sie 1966 ihr Studium in Berlin aufnahm, befand sich die Stadt bereits mitten in der deutschen Studentenbewegung. In kleinen engagierten Gruppen diskutierten hier der Sozialistische Deutsche Studentenbund (SDS) und die Evangelischen Studentengemeinden (ESG) über internationale Politik und den Nord-Süd Gegensatz, demonstrierten für Solidarität mit der „3. Welt“ und gegen gesellschaftliche Ungleichheit. Zusammen mit Rudi Dutschke und anderen organisierte die 20-jährige Elisabeth Käsemann eine 3.-Welt-Arbeitsgruppe, deren ausländische Mitglieder überwiegend lateinamerikanischer Herkunft waren.12

Wie in vielen Städten Europas, Lateinamerikas und der USA protestierten auch in Buenos Aires in den 1960er und 70er Jahren Jugend und Gewerkschaften gegen soziale Benachteiligung und extreme gesellschaftliche Gegensätze. In dieser Atmosphäre kam die junge Deutsche in Kontakt mit Gruppierungen um Raymond Molinier, den ehemaligen Sekretär Leo Trotzkis und Mitbegründer der IV. Internationalen.13 Sie begann, sich auf vielfältige Weise sozial und politisch in Argentinien zu engagieren. Sie nahm an Alphabetisierungs- und Emanzipierungsprojekten in den argentinischen Elendsvierteln teil, unterstützte bedürftige Familien und half politisch Verfolgten, außer Landes zu kommen.14 Sie gehörte verschiedenen christlichen und politischen Organisationen an, zuletzt dem politischen Flügel der Organización Comunista Poder Obrero15. Sie bewegte sich dabei in einem Umfeld, in dem sich viele Vereinigungen neben ihrer politischen Arbeit auch für die Gründung von bewaffneten Untergruppen entschieden hatten. Diese Gruppen standen tief unter dem Eindruck der Ohnmacht gegenüber den autoritären und unterdrückenden Strukturen, die seit Jahrhunderten in Lateinamerika herrschten. Seit den 1960er Jahren entstanden in Afrika, Asien und Lateinamerika Befreiungsbewegungen, Freiheits- und Revolutionstheologien und -theorien entwickelten sich. In diesem Kontext fühlte sich vor allem die junge Generation legitimiert, gesellschaftliche Veränderung auch mit gewaltsamen Mitteln durchzusetzen.16 Theologen und Theologinnen, Priester und Priesterinnen sowohl in den Entwicklungsländern als auch in den Industrieländern und des World Council of Churches rechtfertigten unter bestimmten Bedingungen den bewaffneten Widerstand gegen strukturelle Gewalt als Form der Notwehr.17

Auch wenn Elisabeth Käsemann diese zeitgenössische Haltung unterstützte, schloss sie für sich persönlich die Anwendung von Gewalt gegen Menschen aus. Ihre engste Freundin Diana Austin erklärte vor der Nürnberger Staatsanwaltschaft, die unmittelbare Erfahrung des chilenischen Putsches im Jahr 1973 habe bei ihr und ihrer Freundin eine tiefe Ablehnung von Gewalt ausgelöst.18 Auch die argentinische Justiz sieht keine Hinweise für eine unmittelbare Beteiligung von Elisabeth Käsemann an gewaltsamen Aktivitäten.19 Dass die junge Frau persönlich Gewalt gegen Menschen ausgeübt haben soll, wie ihr die argentinische Militärdiktatur als politische Rechtfertigung für ihre Ermordung unterstellte, ist daher wie bei vielen Tausend anderen Opfern abwegig.

TATHERGANG

Über die Ermordung Elisabeth Käsemanns liegen heute detaillierte Informationen vor. Für die Mehrheit der Opfer der argentinischen Militärdiktatur trifft dies nicht zu. Für die Familien bedeutet die Unkenntnis über das Schicksal ihrer Angehörigen zeitlebens eine große Belastung. Der Fall Käsemann unterschied sich von den meisten anderen auch dadurch, dass entsprechend juristischer Auffassung eindeutig der unnatürliche Tod der jungen Frau nachgewiesen werden konnte. Aufgrund dieser Beweislage erhielt ihr Fall für die argentinische und die deutsche Justiz besondere Bedeutung.

Am 8. März 1977 entführte eine Grupo de tareas, eine Einsatzgruppe des argentinischen Militärs, die zu diesem Zeitpunkt 29-jährige Käsemann. Am Tag zuvor schrieb sie noch eine Postkarte an ihre Nichte Dorothee nach Deutschland. Sie schloss die Karte mit den Sätzen:

„Und damit also hoffe ich, dass Du mir bald mal genau erzählst, wie es Dir geht. Schließen wir einen Pakt: Du schreibst mir und ich schreibe Dir! Einverstanden? Alles Liebe Deine Tante Elisabeth.“20

Möglicherweise wurde sie zunächst zur Brigada de Investigaciones (Ermittlungsbehörde) von Lanús mit Sitz in Avellaneda verschleppt. Der Ort ist bekannt als El Infierno (Die Hölle).21 Elisabeth Käsemann durchlitt in den darauffolgenden Wochen nicht nur das Centro Clandestino de Detención, Totura y Exterminio (CCDTyE, geheimes Haft-, Folter- und Vernichtungslager) El Infierno, sondern auch das CCDTyE Club Atlético.22 Zeugen berichteten, dass sie schwerster Folter unterzogen wurde, auf die eine mehrwöchige medizinische Behandlung folgte.23 Käsemann erzählte einer überlebenden Mitgefangenen von El Vesubio in einem der wenigen Momente, in denen sie flüsternd miteinander sprechen konnten, dass sie mit mehreren anderen Gefangenen in einer Zelle ohne Luftzufuhr gefangen gehalten worden sei. Sie hätten sich auf den Boden vor den Türschlitz legen müssen, um Sauerstoff zu bekommen.24 Einer der Bewacher zwang sie, ihm Deutschunterricht zu geben.25 Bei der Gelegenheit durfte sie den Kerker verlassen. Zur allgegenwärtigen Folter, Misshandlung, Vergewaltigung und Erniedrigung gehörte der Hunger. Elisabeth Käsemann magerte in wenigen Wochen vollkommen ab.

Vier Tage, bevor Käsemann ermordet wurde, brachten die Militärs sie nach El Vesubio.26 Ihr Zustand war sehr schlecht, sie war apathisch.27 Am Abend des 23. Mai 1977 kam Wachpersonal in den Raum, in dem die Gefangenen in ihren „cuchas“, Holzverschlägen, an der Wand festgekettet waren. Die Männer riefen 16 Nummern auf. In den Lagern war jedem und jeder Gefangenen eine Kennnummer zugeordnet worden, die aus einem Buchstaben und einer Ziffer bestand. Käsemann mit dem Buchstaben O gehörte zu den Aufgerufenen. Ihre Ketten wurden gelöst.28 Die Bewacher versammelten die Gefangenen zunächst in der „Küche“ des Lagers. Die Opfer waren neu eingekleidet worden. Die Kleiderprobe hatte in den Tagen zuvor stattgefunden, die Männer durften sich die Haare schneiden und rasieren.29 Das Wachpersonal sagte ihnen, dass sie dem regulären Strafvollzug
überstellt würden und deshalb ein angemessenes äußeres Erscheinungsbild abgeben müssten. Der Obduktionsbericht von Elisabeth Käsemann ergab, dass die Gefangenen kurz vor ihrer Ermordung noch eine „reichliche Mahlzeit (Mais, Erbsen oder dergleichen) eingenommen“30 hatten. Eine der Mitgefangenen, die bei der Versammlung in der Küche anwesend war und später zur Hauptzeugin im Fall Käsemann wurde, erzählte, sie habe in diesem Moment weinen müssen. Elisabeth Käsemann, die neben ihr stand, habe sie getröstet und ihr still die Hand gedrückt.31 Anzunehmen ist, dass die Militärs die Todgeweihten direkt nach Monte Grande in das Haus am heutigen Boulevard Buenos Aires mit der Nummer 1151 brachten. Im Haus wurden die Opfer im Erdgeschoss mit dem Rücken vor großen Bogenfenstern platziert. Die im Morgengrauen des 24. Mai 1977 herbeigerufenen Wehrpflichtigen des argentinischen Heeres erhielten den Befehl, das Haus unter Beschuss zu nehmen und auf die Fenster zu zielen, da sich dahinter Terroristen zu einem konspirativen Treffen versammelt hätten.32 Nicht alle Gefangenen waren sofort tot. Die Militärs, welche die „Operation“ leiteten, gingen in das Haus und gaben auf jedes der Opfer Schüsse aus nächster Nähe ab.

Communiqué des Heereskorps der Zone 1 vom 30. Mai 1977 (Foto: Archivos Históricos de Cancillería Argentina, Archiv Elisabeth-Käsemann-Stiftung, Ordner IV.3, S. 6 f.)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Sterbeurkunde von Elisabeth Käsemann nennt als Todeszeitpunkt den 24. Mai, 3:30 Uhr.33 Die Leichen wurden anonym in einem Massengrab auf dem Friedhof von Monte Grande verscharrt. Das Register des Friedhofs enthält sieben Opfernamen, darunter „Elisabet Kasermann“ mit Angabe ihrer deutschen Staatsangehörigkeit.34 Am 30. Mai 1977 gab das Heereskorps der Zone 1 ein Communiqué heraus, es habe einen bewaffneten Zusammenstoß zwischen „Ordnungskräften“ und „terroristischen, subversiven Elementen“ gegeben.35 Die Militärdiktatur praktizierte diese Form der Verschleierung in vielen Fällen. Das Communiqué listete die Namen der Ermordeten auf, darunter „Isabel Kasemann“, die von ausländischer Nationalität gewesen sei und angeblich „Vertreterin der IV. Internationalen“. Argentinische Opferangehörige, die in der Pressemeldung den Namen ihres Sohnes lasen, forderten die Bergung der bereits verscharrten Leichen. Die anschließende Identifizierung bestätigte die Identität der meisten Opfer entsprechend dem zuvor herausgegebenen Communiqué.

Die Nachricht von der Ermordung Elisabeth Käsemanns rief internationale Protesten hervor. Zuvor hatten die Medien bereits wochenlang über ihr Verschwinden berichtet. Die Bemühungen der Familie Käsemann und der Deutschen Botschaft in Buenos Aires, die deutsche Staatsbürgerin zu retten, waren gescheitert. Die Eltern erhielten die Nachricht vom Tod ihrer jüngsten Tochter im Juni auf dem Kirchentag in Berlin. Ernst Käsemann sollte dort eine Bibelarbeit leiten. Noch heute berichten damalige Theologiestudierende davon, wie sich die Nachricht wie ein Lauffeuer auf dem Kirchentag verbreitet habe. Alle für die Bibelarbeit von Ernst Käsemann Eingetragenen hätten erwartet, dass die Veranstaltung abgesagt werden würde. Aber Käsemann hielt die Stunde. Der damalige Leiter des Bach-Chors an der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche zu Berlin und des Bach-Collegiums Berlin spielte aus Anlass der Todesnachricht spontan die Bach-Kantate „Ich hatte viel Bekümmernis“.

Die Deutsche Botschaft, das Auswärtige Amt in Bonn und die Bundesregierung waren in den folgenden Monaten heftigen Angriffen ausgesetzt. Menschen rechtsorganisationen und kirchliche Organisationen warfen ihnen vor, dass die diplomatischen Bemühungen nicht ausreichend gewesen seien. Historikerinnen und Historiker sowie Juristen und Juristinnen haben inzwischen die Umstände und den historischen Kontext der Ermordung von Elisabeth Käsemann weitgehend untersucht und bewertet. Sie sind zu dem Ergebnis gekommen, dass in den 1970er Jahren wirtschaftliche Interessen und politische Bündnispolitik seitens der Bundesregierung im Rahmen der „Stillen Diplomatie“ verhindert hätten, dass deutsche Diplomaten durchsetzungsstark auftraten – nicht nur im Falle von Elisabeth Käsemann, sondern auch vieler weiterer deutscher Opfer der argentinischen Militärdiktatur.36

Familie Käsemann in Tübingen im März 1974 (Foto: Archiv Elisabeth-Käsemann-Stiftung)

 

Ernst Käsemann bestand auf der Überführung des Leichnams seiner Tochter nach Deutschland, die am 10. Juni 1977 mit einer Maschine der Lufthansa erfolgte. Die zwei Tage später durchgeführte Obduktion des deutschen gerichtsmedizinischen Instituts ergab, dass Elisabeth Käsemann durch zahlreiche Schüsse in den Rücken und einen Schuss aus einer „Pistole des Systems ‚Colt‘“, Kaliber 45, in das Genick getötet worden war.37 Das Geschoss befand sich noch an dieser Stelle. Am 16. Juni 1977 wurde Elisabeth Käsemann in Tübingen auf dem Friedhof von Lustnau begraben.

JURISTISCHE INITIATIVEN UND AUFARBEITUNG

Nach der Überführung des Leichnams von Elisabeth Käsemann nach Deutschland und der Obduktion leitete die Staatsanwaltschaft Tübingen 1977 ein Ermittlungsverfahren wegen Mordes gegen Unbekannt ein. Die deutschen Behörden stellten das Verfahren jedoch 1980 mit der Begründung ein, die argentinische Militärregierung lehne eine Kooperation bei den Ermittlungen ab.38 Die Koalition gegen Straflosigkeit erreichte Anfang der 2000er Jahre, dass die Ermittlungen wieder aufgenommen wurden. Internationale Haftbefehle erfolgten und an Argentinien wurde ein Auslieferungsersuchen für die für den Mord an Elisabeth Käsemann und anderen deutschen Opfern Verantwortlichen gestellt. Nach Aufhebung der Amnestiegesetze nahm die argentinische Justiz die Ermittlungen zu den Verbrechen gegen die Menschlichkeit im geheimen Haft- und Folterlager El Vesubio auch im Fall Käsemann auf. Im Jahr 2010 wurde die Hauptverhandlung wegen der Menschenrechtsverletzungen im geheimen Haftlager El Vesubio eröffnet. Der Fall Käsemann schrieb Justizgeschichte: Am 9. November 2007 hatte die Bundesrepublik Deutschland beim Bundesgericht in Argentinien Nebenklage im dort anhängigen Verfahren wegen Mordes und Folter an Elisabeth Käsemann eingereicht. Deutschland trat in diesem Verfahren damit als einziges europäisches Land als Nebenkläger auf. Das Auswärtige Amt stellte in seinem 8. Bericht der Bundesregierung über ihre Menschenrechtspolitik in den auswärtigen Beziehungen und in anderen Politikbereichen fest, Deutschland habe „als erstes Land überhaupt Auslieferungsersuchen und Nebenklage zulasten früherer Machthaber gestellt bzw. eingelegt und nimmt damit eine Vorreiterrolle ein“.39 Die Angeklagten wurden zu langjährigen oder lebenslangen Haftstrafen verurteilt.40

Im Verfahren gegen Jorge Rafael Videla, unter anderem wegen der Ermordung Elisabeth Käsemanns, dem sich Angehörige der Familie Käsemann als Nebenkläger anschlossen, konnte das Urteil nicht mehr gesprochen werden, da der Angeklagte im Mai 2013 starb. Am 1. April 2022 endete das vorläufig letzte Verfahren zu den in El Vesubio begangenen Verbrechen mit langen oder lebenslangen Haftstrafen für die Verantwortlichen.41

 

Autorin: Dorothee Weitbrecht

Kontakt: info@buxus-stiftung.de

 

 

 

Bei diesem Text handelt es sich um einen Auszug aus dem Buch “Verschwunden und ermordet. Europäische Opfer des geheimen Haft- und Folterlagers El Vesubio in Argentinien”  – das vollständige Buch können Sie hier kaufen.

 

 

 

 

 

Anmerkungen

[1] Pothmann, Alfred/Haas, Reimund, Christen an der Ruhr. Bd. 2. Bottrop, Essen: Pomp Verlag, 2002, S. 207.

[2] Ebd., S. 198 ff.

[3] o. V.: Geschichte der Firma J. Wizemann GmbH u. Co. KG, https://www.wizemann-areal.de/areal/
geschichte/ [zugegriffen am 09.01.2023]; vgl. o. V.: s’Blättle (Metzingen), Nr. 15, 4. Jg., Metzingen, 11. April 2014, S. 3.

[4] Immatrikulationsbescheinigung Elisabeth Käsemann, Archiv Elisabeth-Käsemann-Stiftung, Ordner Elisabeth Käsemann, Persönliche Dokumente.

[5] Weitbrecht, Dorothee, Aufbruch in die Dritte Welt. Göttingen: Vandenhoeck und Ruprecht, 2011, S. 331.

[6] Weitbrecht, Dorothee, „Exploración de un mito. Las estadías de alemanes occidentales del movimiento del 68 en América Latina y el nacimiento de una red transnacional“, in: Birle, Peter/Darraz, Enrique Fernández/ Ruvituso, Clara (Hrsg.), Las Izquierdas latinoamericana y europeas. Idearios, praxis y sus circulaciones, transregionales en la larga década del sesenta, Instituto Ibero Americano. Madrid, Frankfurt am Main: Iberoamericana Vervuert, 2021, S. 107–117.

[7] Brief von Elisabeth Käsemann an ihre Eltern aus Buenos Aires vom 18.08.1969, Archiv Elisabeth-Käsemann-Stiftung, Ordner Briefe EK 1968–1977.

[8] Brief von Elisabeth Käsemann an ihre Eltern aus Santiago de Chile vom 07.08.1969, Archiv Elisabeth-Käsemann-Stiftung, Ordner Briefe EK 1968–1977.

[9] Brief von Elisabeth Käsemann aus Lima an ihre Eltern vom 27.07.1969, Archiv Elisabeth-Käsemann-Stiftung, Ordner Briefe EK 1968–1977.

[10] Käsemann, Ernst, „Henkern und Mördern nicht das letzte Wort lassen“, in: Junge Kirche. Eine Zeitschrift europäischer Christen, 38. Jg. (1977), Heft 8/9, S. 442.

[11] Handgeschriebener Lebenslauf Elisabeth Käsemann, Archiv Elisabeth-Käsemann-Stiftung, Ordner Elisabeth Käsemann, Persönliche Dokumente.

[12] Weitbrecht, Aufbruch, S. 279.

[13] Deutscher, Isaac, Trotzki, Band 3: Der verstoßene Prophet 1929–1940. 2. Auflage, Stuttgart, Berlin, Köln, Mainz: Verlag W. Kohlhammer GmbH, 1963, S. 180 u. 280; Dadan, Alejandra, „Una vida por la libertad y la justicia“, in: Pagina 12, 15.09.2010, https://www.pagina12.com.ar/diario/elpais/1-153175-2010-09-15.html [zugegriffen am 09.01.2023].

[14] Zeugenvernehmung Diana Austin bei der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth vom 18.01.2001, AZ 407 Js 41063/98, S. 2, Archiv Elisabeth-Käsemann-Stiftung, Ordner II.19/1, S. 16.

[15] Poder Judicial de la Nación: Y VISTOS, 23.09.2011, Causa Nro. 1487, S. 928, https://www.cels.org.ar/common/documentos/Sentencia%20TOF%204.pdf [zugegriffen am 09.01.2023]; vgl. zur Geschichte der
OCPO: Cormick, Frederico, „La Organización Comunista Poder Obrero y su perspectiva en el movimiento obrero“, Dez. 2014, http://sedici.unlp.edu.ar/handle/10915/54260; Centro de Documentación de los Movimientos Armados: Entrevista a Pancho, ex militante de Poder Obrero, https://cedema.org/digital_items/1821 [zugegriffen am 09.01.2023].

[16] Romero, Luis Alberto, A History of Argentina in the Twentieth Century. Pennsylvania State University Press, 2002, S. 189 ff.

[17] Weitbrecht, Aufbruch, S. 206 ff.

[18] Zeugenvernehmung Diana Austin bei der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth vom 18.01.2001, AZ 407 Js 41063/98, S. 1, Archiv Elisabeth-Käsemann-Stiftung, Ordner II.19/1, S. 15.

[19] Dies bestätigt u. a. auch die argentinische Staatsanwaltschaft, der keine Belege vorliegen, dass Elisabeth Käsemann in bewaffnete Aktionen involviert war, vgl. Lebensgeschichtliches Interview mit Daniel Rafecas, 19.06.2017, in: Quellen zur Geschichte der Menschenrechte. Hrsg. v. Arbeitskreis Menschenrechte im 20. Jahrhundert, https://www.geschichte-menschenrechte.de/personen/daniel-rafecas [zugegriffen am 09.01.2023].

[20] Postkarte von Elisabeth Käsemann an ihre 10-jährige Nichte Dorothee Weitbrecht vom 07.03.1977, Archiv Elisabeth-Käsemann-Stiftung, Ordner Briefe EK 1968–1977.

[21] Poder Judicial de la Nación: Autos y vistos, causa n° 14.216/03, 04.12.2015, S. 511, PDF-Datei „El Vesubio_ Procesamiento_04_12_2015“, Archiv Elisabeth-Käsemann-Stiftung, EKS_MAINFILE, Verfahren_ Argentinien_Dokumente.

[22] E-Mail von Sitio Memoria exCCDTyE „Club Atlético“ an Dorothee Weitbrecht v. 26.03.2020, Archiv Elisabeth-Käsemann-Stiftung, Ordner Elisabeth Käsemann, Korrespondenz 2015.

[23] Vgl. Zeugenvernehmung Ernst Käsemann bei der Kriminalpolizei Tübingen am 20.06.1977, AZ 919/77, S. 7, Archiv Elisabeth-Käsemann-Stiftung, Ordner II.18/11, S. 11.

[24] Vgl. ergänzende Aussage von Elena Alfaro, eingereicht am 18.01.2001 bei der Staatsanwaltschaft am Landgericht Nürnberg-Fürth, AZ 407 Js 41063/98, S. 3, Archiv Elisabeth-Käsemann-Stiftung, Ordner VII.3, S. 219.

[25] Vgl. ebd.

[26] Vgl. Zeugenvernehmung Eduardo Jorge Kiernan in der deutschen Botschaft am 23.08.2001, S. 3, Nürnberger Staatsanwaltschaft, AZ 407 Js 41063/98, Archiv der Elisabeth-Käsemann-Stiftung, Ordner II.19/1, S. 3.

[27] Vgl. Aussage Roberto Zeolitti, „Aufseher in El Vesubio“, in: Friedler, Eric, Das Mädchen – Was geschah mit Elisabeth K.? Ein Film im Auftrag des NDR und SWR, 2014, Minute 3.14.

[28] Vgl. Zeugenvernehmung Elena Alfaro bei der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth vom 18.01.2001, AZ 407 Js 41063/98, S. 4, Archiv Elisabeth-Käsemann-Stiftung, Ordner II.19/1, S. 11.

[29] Vgl. Zeugenvernehmung Ana María di Salvo in der deutschen Botschaft am 19.03.2001, S. 4, Nürnberger Staatsanwaltschaft AZ 407 Js 41063/98, Archiv Elisabeth-Käsemann-Stiftung, Ordner VII.3, S. 140.

[30] Vgl. Aktenvermerk Staatsanwaltschaft Tübingen vom 13.06.1977, Geschäftsnr.: 11 Js 1583/77, Archiv Elisabeth-Käsemann-Stiftung, Ordner II.18/11, S. 138.

[31] Vgl. Aussage Elena Alfaro, in: Friedler, Eric: Das Mädchen – Was geschah mit Elisabeth K.? Ein Film im Auftrag des NDR und SWR, 2014, Minute 56.18.

[32] Vgl. Aussage Horacio Verstraeten, in: Poder Judicial de la Nación: Autos y vistos, Causa Nro. 14.216/03, 04.12.2015, S. 1356, PDF-Datei „El Vesubio_Procesamiento_04_12_2015“, Archiv Elisabeth-Käsemann- Stiftung, EKS_MAINFILE, Verfahren_Argentinien_Dokumente; elmensajerodiario.com.ar: Recorrida por la casa donde fusilaron a dieciséis personas en el ’77, 29.12.2010, http://www.elmensajerodiario.com.ar/contenidos/recorrida-casa-fusilaron-diecisis-personas-77_3970/ [zugegriffen am 09.01.2023].

[33] Certificado de Defunción (Sterbeurkunde) Elisabeth Käsemann, Staatsanwaltschaft Tübingen, Geschäftsnr.: 11 Js 1583/77, Sterbefallanzeige, Archiv Elisabeth-Käsemann-Stiftung, Ordner II.18/11, S. 142.

[34] Registro de Cementerio Monte Grande, Archiv Elisabeth-Käsemann-Stiftung, Ordner VII.4, S. 180.

[35] Archivos Históricos de Cancillería, Comunicado del Comando de la Zona 1, http://desclasificacion.cancilleria.gov.ar/userfiles/documentos//CIUDEXTR8898/80AH015931_035a80AH015931_038.pdf [zugegriffen am 09.01.2023] u. Archiv Elisabeth-Käsemann-Stiftung, Ordner IV.3, S. 6 f.

[36] Springer, Philipp, Die Beziehungen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Argentinien. Politische Herausforderungen einer wirtschaftlichen Kooperation. Berlin: Wissenschaftlicher Verlag, 2018, S. 579.

[37] Untersuchungsbericht des Bundeskriminalamts vom 29.07.1977, Abt. 406, AZ 2570/77, Archiv Elisabeth- Käsemann-Stiftung, Ordner II.18/11, S. 59.

[38] Einstellungsvermerk der Staatsanwaltschaft Tübingen vom 01.02.1980, Geschäftsnr.: 11 Js 1583/77, Archiv der Elisabeth-Käsemann-Stiftung, Ordner II.18/11, S. 198–205.

[39] Auswärtiges Amt: 8. Bericht der Bundesregierung über ihre Menschenrechtspolitik in den auswärtigen Beziehungen und in anderen Politikbereichen, Berichtszeitraum 1. März 2005 – 29. Februar 2008, S. 340, https://www.auswaertiges-amt.de/blob/205222/ae608494e79681efec4088ebb73b87c3/mrb-08-data.pdf [zugegriffen am 09.01.2023].

[40] Poder Judicial de la Nación: Y VISTOS, Causa Nro. 1487, 23.09.2011, S. 245 ff., https://www.cels.org.ar/common/documentos/Sentencia%20TOF%204.pdf [zugegriffen am 23.08.2022].

[41] Ministerio Público Fiscal Argentina: Vesubio III: prisión perpetua para tres acusados y penas de hasta 15 años de prisión para otros cinco, https://www.fiscales.gob.ar/lesa-humanidad/vesubio-iii-prisionperpetua- para-tres-acusados-y-penas-de-hasta-15-anos-de-prision-para-otros-cinco/ [zugegriffen am 09.01.2023].

[42] El Diario Sur.com: „Una vecina de Monte Grande realizó el monumento por el ‚Dia de la Memoria‘“, 20.03.2017, https://www.eldiariosur.com/esteban-echeverria/sociedad/2017/3/20/una-vecina-de-montegrande-realizo-el-monumento-por-el-dia-de-la-memoria-8019.html [zugegriffen am 09.01.2023].

[43] Bullentini, Ailín, „El recuerdo de la masacre de Monte Grande“, in: Pagina 12, 23.05.2017, https://www.pagina12.com.ar/39460-el-recuerdo-de-la-masacre-de-monte-grande [zugegriffen am 09.01.2023].

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