"Ungerechtigkeit irgendwo ist eine Bedrohung für die Gerechtigkeit überall. Wir sind in einem unausweichlichen Netz der Gegenseitigkeit gefangen, verbunden in einem einzigen Gewand des Schicksals. Was immer einen direkt betrifft, betrifft indirekt alle."

Martin Luther King Jr. (Letter from Birmingham Jail, 1963)

"Die Dunkelheit kann die Dunkelheit nicht vertreiben, das kann nur das Licht tun. Hass kann den Hass nicht vertreiben, das kann nur die Liebe."

Martin Luther King Jr. (Strength to Love, 1963)
* 15.01.1929 in Atlanta, Georgia, USA
† 04.04.1968 in Memphis, Tennessee, USA
Staatsangehörigkeit bei Geburt: US-Amerikanisch
Staatsangehörigkeit bei Tod: US-Amerikanisch
Vater

Martin Luther King Sr.

* 19.12.1899
† 11.11.1984
Mutter

Alberta Christine Williams King

* 13.09.1904
† 30.06.1974
Ehepartnerin

Coretta Scott King

* 27.04.1927
† 30.01.2006
Kind

Martin Luther King III

* 23.10.1957
Kind

Yolanda King

* 17.11.1955
† 15.05.2007
Kind

Bernice Albertine King

* 28.03.1963
Kind

Dexter Scott King

* 30.01.1961
Land des Kampfes für die Menschenrechte: USA
Ort des Kampfes für Menschenrechte: verschiedene Orte in den USA
Bereich Art Von Bis Ort
Grundschule Younge Street Elementary School
Grundschule David T. Howard Colored Elementary School
weiterführende Schule Booker T. Washington High School
Studium Morehouse College, BA Soziologie
Studium Crozer Theological Seminary, BA Theologie
Dissertation Boston University
Beruf Baptistenpastor

Ort:
Eintrittsgrund:
Funktion / Tätigkeit:

Leitmotiv

Martin Luther King Jr. gilt als einer der bekanntesten Widerstandskämpfer des US-amerikanischen Civil Rights Movements. Der Bürgerrechtler setzte sich insbesondere gegen die gesetzliche wie tatsächliche Rassentrennung von Schwarzen und weißen Menschen innerhalb der USA ein. Bezeichnend sind seine rednerische Gewandtheit sowie sein Beharren auf gewaltfreiem zivilen Ungehorsam.

Wie wurde die Geschichte bekannt?

Bereits zu Martin Luther King Jr.s Lebenszeit erhielt sein Widerstand gegen Unterdrückung und Segregation nationale sowie internationale Aufmerksamkeit. Im Rahmen des Montgomery Bus Boycotts übernahm King eine leitende Funktion, die ihm den Weg zu einer anführenden Person des Civil Rights Movements ebnete. 1963 hielt er seine wohl bekannteste Rede mit dem Titel „I Have a Dream“ („Ich habe einen Traum“).

Wann wurde die Geschichte bekannt?

1960er

Literatur (Literatur, Filme, Webseiten etc.)

Branch, Taylor. Parting the Waters, 1988.

—. Pillar of Fire, 1998.

Carson, Clayborne (ed.). The Autobiography of Martin Luther King, Jr., 1986.

—. Martin’s Dream, 2013.

Dyson, Micheal Eric. I May Not Get There With You, 2000.

Garrow, David. Bearing the Cross, 1986.

Jackson, Troy. Becoming King, 2008.

Joseph, Peniel E. The Sword and the Shield, 2020.

King, Coretta Scott King. My Life with Martin Luther King, Jr., 1969.

Margolick, David. The Promise and the Dream, 2018.

Oates, Stephen B. Let the Trumpet Sound, 1982.

Parr, Patrick. The Seminarian, 2018.

Sitkoff, Harvard. King: Pilgrimage to the Mountaintop, 2007.

Smiley, Tavis. Death of a King, 2014.

Eigene Werke

King, Martin Luther, Jr. A Testament of Hope, 1986.

—. Where Do We Go From Here, 2001.

Menschenwürde
Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit
Gleichheit vor dem Gesetz
Recht an der Gestaltung der öffentlichen Ordnung mitzuwirken
Recht auf soziale Sicherheit
Recht auf Teilhabe am kulturellen Leben, Freiheit von Wissenschaft und Bildung

EINLEITUNG

Martin Luther King Jr. war ein Schwarzer Baptistenprediger und Bürgerrechtler, der sich für die Gleichstellung und Freiheit aller Menschen einsetzte. Insbesondere seine Methode des Widerstands, nämlich die des gewaltfreien, zivilen Ungehorsams entgegen der Segregation von weißen und Schwarzen Menschen, hat bedeutende, wenn auch nicht unumstrittene, Anerkennung gefunden. Seine Geschichte ist ein fester Bestandteil nordamerikanischer Vergangenheit und Gegenwart und beeinflusst noch heute die Rezeption und Diskussion von historischen sowie aktuellen Formen des Rassismus – in Nordamerika und weltweit.

DIE GESCHICHTE

Abb. 1: Rosa Parks (aufgenommen ca. 1955), im Hintergrund Martin Luther King Jr.

Durch den Widerstand, den die Schwarze Bürgerrechtlerin Rosa Parks der Segregation in öffentlichen Verkehrsmitteln zeigte, indem sie sich weigerte, ihren Sitzplatz in einem Bus einer weißen Person freizugeben, ergab sich durch ihre anschließende Verhaftung eine Welle der Solidarisierung der Schwarzen Gesellschaft in Montgomery, Alabama. Im Rahmen dieses Solidarisierungsprozesses begann Martin Luther Kings öffentliches Engagement für die Bürgerrechte.

Somit setzte King sich fortan aktiv für die Integration Schwarzer Menschen in den öffentlichen Verkehr ein. Zu diesem Zweck trug er erheblich zur Organisation der andauernden Busboykotte Schwarzer Bürger*innen in Montgomery bei. Zusätzlich organisierte er gewaltfreie Proteste, um proaktiv gegen die Trennung von Schwarzen und weißen Menschen in öffentlichen Räumen wie Verkehrsmitteln, zu demonstrieren. Die andauernden Boykotte und Proteste haben schlussendlich zur Auflösung der Segregation in den öffentlichen Verkehrsmitteln in Montgomery geführt.

In seinem fortwährenden Bürgerrechtsaktivismus vereinbarte King auf produktive Weise seinen christlichen Glauben mit seinem Menschenrechtsaktivismus. Für sein Engagement fand er schon früh Anerkennung: so wurde King im Jahr 1957 zum Präsidenten der Southern Christian Leadership Conference (SCLC) gewählt, welche er mitgründete. Mitglieder dieser Organisationen setzten sich ebenfalls für die Gleichstellung Schwarzer Bürger*innen ein. Gleichfalls organisierte King Friedensmärsche wie auch weitere Demonstrationen gegen die Diskriminierung von Schwarzen Bürger*innen und setzte sich für deren Wahlrecht und den Zugang zu Bildung und Arbeitsplätzen ein. Während Kings Leben und Aktivismus stark vom christlichen Glauben geprägt waren, schöpfte er für seine eigene Umsetzung des gewaltfreien Widerstands erhebliche Inspiration von Mahatma Gandhi.

Obwohl der von King praktizierte zivile Ungehorsam explizit gewaltfrei vonstatten ging, wurde der Bürgerrechtler während seiner aktivistischen Tätigkeiten wiederholt bedroht und sogar verhaftet. Während seiner Inhaftierung in Birmingham verfasste er seinen bedeutenden Brief „Letter from Birmingham Jail“ („Brief aus dem Gefängnis in Birmingham“). In diesem Brief verteidigte King den gewaltfreien Protest und zivilen Ungehorsam als Mittel des Wandels zugunsten der allgemeinen Menschenrechte und untermauerte diese Verteidigung mit einer biblisch fundierten Argumentationsstruktur.

Abb. 2: Martin Luther King jr. während seiner berühmten Rede “I have a dream”

Zu den bekanntesten Schauplätzen von Kings Aktivismus zählt der „March on Washington for Jobs and Freedom“ („Marsch auf Washington für Arbeit und Freiheit“), der am 28. August 1963 in Washington, D.C. stattfand. Im Rahmen dieser Aktion hielt King seine wohl berühmteste Rede: ”I Have a Dream” („Ich habe einen Traum“). In dieser Rede fordert King unter anderem ein Ende der Diskriminierung und eine Gesellschaft, in der alle Menschen unabhängig von ihrer Hautfarbe als gleichwertig angesehen und behandelt werden.

Dass Martin Luther King Jr.‘s Aktivismus von vielerlei Seiten nicht willkommen war, wird durch nichts deutlicher als seine Ermordung am 4. April 1968 in Memphis, Tennessee. Doch die Botschaften, die Kings Einsatz während seiner Lebzeiten sendete, resonieren auch nach seinem Tod. So wurde dieser keinesfalls lautlos hingenommen; stattdessen untermauerte er weiteren Widerstand gegen tödliche Diskriminierung in den USA. Noch heute werden Kings Reden und Beiträge zum Civil Rights Movement rezipiert, interpretiert und fortwährend diskutiert. Bereits in 1986 wurde dem Menschenrechtler ein nationaler Feiertag gewidmet, der „Martin Luther King Day,“ um an sein Vermächtnis als Menschenrechtsaktivist zu erinnern. Der Feiertag fällt stets auf den dritten Montag im Januar.

Auch, wenn Martin Luther King Jr. Zeit seines Lebens hauptsächlich in den USA tätig war, so erstreckt sich seine Vision über deren Grenzen hinaus. Sein gewaltfreier Einsatz des zivilen Ungehorsams zielte darauf ab, eine gerechtere Welt hervorzubringen. Somit ist sein Erbe auch heute noch von globaler Relevanz.

 

Wer mehr über Martin Luther King Jr. und sein Wirken erfahren möchte, ist herzlich eingeladen zu einem Workshop im Fritz Bauer Forum am 01.02.2024: https://shop.fritz-bauer-forum.de/produkt/julia-machtenberg-workshop-zu-martin-luther-king-jr/

 

Autorin: Julia Machtenberg

Quellen:

Martin-Luther-King-Zentrum für Gewaltfreiheit und Zivilcourage e.V.

Machat, Sibylle: “Martin Luther Kings ‘I have a Dream'”. Bundeszentrale für politische Bildung, 2018.

The Nobel Foundation: “Martin Luther King Jr.”.

Amrehn, Birgit: “Martin Luther King”. Planet Wissen, 2008 (2020).

Alle Links: Letzter Abruf 02.01.2024

 

Bilder:

  • Headerbild: Blick auf die Menge beim Marsch auf Washington, 1963. Gemeinfrei, U.S. Information Agency, Press and Publications Service. – US National Archives at College Park: NWDNS-306-SSM-4D(80)10
  • Porträtfoto: Hugo van Gelderen / Anefo, Aufnahme vom 15.08.1964, CC0 1.0
  • Abb. 1: Gemeinfrei, USIA / National Archives and Records Administration Records of the U.S. Information Agency Record Group 306
  • Abb. 2: Gemeinfrei, Rowland Scherman/ National Archives and Records Administration NAID 542069
  • Abb. 3: Gemeinfrei, White House Staff Photographers Collection, NLC-WHSP-C-08963-19
  • Abb. 4: Gemeinfrei, Herman Hiller / New York World-Telegram & Sun/ Library of Congress
  • Abb. 5: Gemeinfrei, US EPA photo by Eric Vance
  • Abb. 6: Gemeinfrei, Aufnahme von Lauren Gerson

 

Kontakt: info@buxus-stiftung.de

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