"Menschen vergessen schnell, deshalb sind wir als Zeitzeugen gezwungen zu sprechen. (…) Die Nazis waren keine anonyme Gruppe böser Männer. Es waren gewöhnliche Deutsche."

Ruth Weiss

* 26.07.1924 in Fürth
Staatsangehörigkeit bei Geburt: Deutsch
Vater

Richard Löwenthal

Mutter

Selma Cohen

Schwester

Margot Löwenthal

Land des Kampfes für die Menschenrechte: Südafrika, Simbabwe, Sambia, Großbritannien, Deutschland
Ort des Kampfes für Menschenrechte: Johannesburg, Salisbury/Harare, Lusaka, London, Köln und Lüdinghausen
Bereich Art Von Bis Ort
Grundschule Rückersdorf Rückersdorf
Israelitische Realschule Fürth Fürth
Mayfair Intermediary School Johannesburg, Südafrika
Parktown Girls Highschool Johannesburg, Südafrika
Buchhändlerin
Angestellte in einer Anwaltskanzlei
Prokuristin in einer Versicherungsgesellschaft
Wirtschaftsjournalistin für verschiedene Zeitungen Südafrika, Südrhodesien, Sambia, Großbritannien und Deutschland
Dozentin für Wirtschaftsjournalismus
Konfession: Jüdisch

Ruth Weiss setzt sich ihr ganzes Leben gegen Menschenrechtsverbrechen und Antisemitismus ein. Sie schrieb couragiert gegen den strukturellen Rassismus im Apartheidregime, das Menschenwürde und Menschenrechte der nicht-weißen Bevölkerungsmehrheit in jeder Hinsicht missachtete und jegliche Kritik kriminalisierte. Ihr Engagement im Unabhängigen Kulturverein, einem Zusammenschluss deutscher jüdischer Emigrantinnen und Emigranten in Johannesburg, bestärkten ihre politischen Analysen. Das Apartheidregime erklärte sie zur persona non grata und zwang sie damit zum Weg ins Ausland.

Ort:
Eintrittsgrund:
Funktion / Tätigkeit:

Leitmotiv

Ruth Weiss wurde durch ihre kritische journalistische Arbeit während der Apartheid und während und nach der politischen Unabhängigkeit vieler afrikanischer Staaten bekannt. Auch als Zeitzeugin tritt sie deutlich gegen Antisemitismus auf, u.a. als Referentin in Schulen und in öffentlichen Veranstaltungen.

Wie wurde die Geschichte bekannt?

Ihre kritischen Berichte brachten sie ins Visier des Apartheidregimes, die Anti-Apartheidbewegung und Solidaritätsgruppen während des Unabhängigkeitskampfes in Simbabwe wurden auf sie aufmerksam. Seitdem wird sie als langjährige Kennerin der politischen Strukturen und Entwicklungen im südlichen Afrika geschätzt.

Wann wurde die Geschichte bekannt?

Seit den 1960ern übte Ruth Weiss Kritik am Apartheidregime und anschließend an der rassistischen Siedlerregierung im Nachbarland Süd-Rhodesien.

Wo wurde die Geschichte bekannt?

Ruth Weiss wurde als kritische Stimme im Apartheidstaat und im südlichen Afrika sowie in Westeuropa bekannt, vor allem in Großbritannien und in der Bundesrepublik Deutschland.

Durch wen wurde die Geschichte bekannt?

Die Berichte und Hintergrundanalysen von Ruth Weiss wurden durch die nationale und internationale Presse bekannt, für die sie schrieb und arbeitete.

Preise, Auszeichnungen

2005 wurde Ruth Weiss als eine der 1000 Friedensfrauen für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen.

2007 wurde sie mit dem Goldenen Kleeblatt der Stadt Fürth ausgezeichnet.

2010 wurde die staatliche Realschule für Mädchen in Aschaffenburg nach Ruth Weiss benannt und heißt seitdem Ruth-Weiss-Realschule.

2014 wurde im South African Jewish Museum in Kapstadt eine Sonderausstellung über Ruth Weiss gezeigt. Der Titel lautete: “My very first question to you.”

Am 12. Dezember 2014 erhielt Ruth Weiss das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Damit wurde sie für ihr jahrzehntelanges Engagement gegen Apartheid und Rassismus geehrt.

An 11. Dezember 2019 erhielt Ruth Weiss den Ehrenpreis der Deutschen Afrika Stiftung.

Am 24. März 2022 wurde zu Ehren von Ruth als Kämpferin gegen Rassismus im Garten der südafrikanischen Botschaft in Berlin die Königin-von-Saba-Rose gepflanzt.

Am 15. September 2022 erhielt Ruth Weiss in Nürnberg den „Ovid Preis“ für ihr schriftstellerisches Lebenswerk , den das Zentrum deutschsprachigen Autorinnen und Autoren im Ausland EXIL PEN verleiht. Der Festakt wurde in dem Saal ausgerichtet, in dem die Nürnberger Prozesse standgefunden hatten. Am 8. Juni 2020 war Ruth Weiss zur Ehrenpräsidentin des PEN Zentrums deutschsprachiger Autoren im Ausland ernannt worden. Damit werden ihre journalistisches Arbeit und ihr literarisches Werk, ihr Einsatz gegen Rassismus und Antisemitismus sowie ihre Vorträge und Gespräche, u.a. an deutschen Schulen, gewürdigt.

Am 30. August 2022 stellte Ruth in der Germania Judaica Bibliothek Köln ihr Romanwerk zur jüdischen Geschichte in Deutschland vor und diskutierte mit dem Publikum über Vorbeugung des Antisemitismus.

Am 20. September 2022 sprach Ruth Weiss als Zeitzeugin im Jüdischen Museum in Berlin.

Am 19. September 2022 traf sich Ruth Weiss mit Seyran Ates in der Ibn Rushd – Goethe Moschee in Berlin zu einem Friedensgespräch. Sie erläuterten „Frieden in Vielfalt“. Beide Referentinnen zählten zu den „1000 Friedensfrauen“, die 2005 für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen worden waren.

Am 27. Januar 2023, dem Holocaust Gedenktag, sprach Ruth Weiss im Landtag Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf anlässlich einer Gedenkstunde von Landtag und Landesregierung zur Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau.

Am 28. April 2023 verlieh der südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa in Pretoria (Tshwane, Südafrika) Ruth Weiss den nationalen Orden „Companions of O.R. Tambo“. Damit wurde ihr Beitrag für den Befreiungskampf gewürdigt.

Eigene Werke

Veröffentlichungen von Ruth Weiss (Auswahl)

Veröffentlichungen – deutsch

  • Lied ohne Musik (Autobiographisches), Laetare Verlag, 1980
  • Frauen gegen Apartheid (Sachbuch), Rowohlt Verlag, 1980
  • Die Frauen von Zimbabwe (Sachbuch), Frauenbuchverlag, 1983
  • Afrika den Europäern (mit H. Meyer) (Sachbuch), Peter Hammer Verlag, 1984
  • Wir sind alle Südafrikaner (Sachbuch), EB Verlag, 1986
  • Mandelas zornige Erben (mit Hannelore Oesterle, Sachbuch), Peter Hammer Verlag, 1986
  • Die Saat geht auf (Sachbuch), Peter Hammer Verlag, 1987
  • Feresia (Kinderbuch), Peter Hammer Verlag, 1988
  • Menschen werfen Schatten (Sachbuch), Peter Hammer Verlag, 1989
  • Wege im harten Gras (Autobiografisches), Peter Hammer Verlag, 1994
  • Sascha und die neun alten Männer (Kinderbuch), Peter Hammer Verlag, 1997
  • Geteiltes Land (Sachbuch), EB Verlag, 1997
  • Reise nach Gaborone (Kurzgeschichten), Komzi Verlag, 1997
  • Nacht des Verrats (Krimi), Horlemann Verlag, 2000
  • Meine Schwester Sara (Roman), Maro Verlag, 2002, dtv, 2004
  • Blutsteine (Roman), Maro Verlag 2003
  • Der Judenweg (Roman), Mosse Verlag, 2004
  • Die Nottaufe (Roman), Mosse Verlag, 2006
  • Mitzis Hochzeit (Roman), Maro Verlag, 2007
  • Miss Moores Geburtstag (Krimi), Trafo Verlag, 2008
  • Eingeladen war ich nicht. Gedanken während einer Reise (Sachbuch), Trafo Verlag, 2008
  • Der Judenweg, Die Löws – eine jüdische Familiensaga in Deutschland. Band 1, (Roman), Trafo Verlag (Neuauflage, Verlag Edition AV 2020)
  • Die Nottaufe, Die Löws – eine jüdische Familiensaga in Deutschland. Band 2, (Roman), Trafo Verlag (Neuauflage, Verlag Edition AV 2020)
  • Der Aufstieg / Des Hoffaktors Kinder, Die Löws – eine jüdische Familiensaga in Deutschland. Band 3, (Roman), Trafo Verlag 2008
  • Der Niedergang, Die Löws – eine jüdische Familiensaga in Deutschland, Band 4, (Roman), Trafo Verlag 2008
  • Memory. Ein afrikanisches Tagebuch, (Roman), Trafo Verlag 2008
  • Beichte eines Kunstfreunds oder Wie entsorge ich meine Familie, (Roman), Trafo Verlag 2008 (Neuauflage, Verlag Edition AV 2022)
  • Deborahs Lied (Roman), Trafo Verlag 2010
  • Miss Moore’s Hausparty (Roman), Trafo 2010
  • Analyse des Projektes Zimbabwe Institute for Southern Africa, ZISA, 1987-1993, Harare, Kurzbericht, Weltfriedensdienst Berlin 2010.
  • Schwere Prüfung, Die Löws – eine jüdische Familiensaga in Deutschland, Band 5, (Roman), Verlag Edition AV, 2018
  • Nachspiel, Die Löws, eine jüdische Familiensaga in Deutschland, Band 6 (Roman), Verlag Edition AV 2019.
  • Die Mischpoke, Kurzroman/Nachwort, Die Löws,  Band 7, Verlag Edition AV 2020/21.
  • Der spitze Hut (Roman), Verlag Edition AV 2020
  • Der jüdische Kreuzfahrer, (Roman), Verlag Edition AV 2022

 

Veröffentlichungen – englisch

  • South Africa, The Economic Factor – London, 1974
  • Strategic Highways of Africa (with G. Arnold) – London, 1977
  • The Women of Zimbabwe – London, 1986
  • Introduction to Economic Reporting – Harare, 1987
  • Zimbabwe and the New Elite – London, 1994
  • Sir Garfield Todd and The Making of Zimbabwe, with Jane Papart – London, 1998
  • Peace in their Time, War and Peace in Northem Ireland and Southern Africa – London, 2000

Ruth Weiss musste schon als Kind politisch motivierten und gesteigerten Antisemitismus in der deutschen Gesellschaft ertragen. Das betraf den Schulalltag und Schulweg. Nach dem Weg ins Exil in Südafrika lehnte Ruth gesellschaftsprägenden Rassismus der Weißen in Südafrika ab, von denen viele zudem antisemitisch eingestellt waren.

 

EINLEITUNG

Mutig schrieb Ruth Weiss, die mit ihrer Familie vor dem Nazi-Terror fliehen musste, über die rassistische Apartheidregierung und das ebenfalls repressive Smith-Regime in Süd-Rhodesien, dem Nachbarland Südafrikas, das gegen UN-Sanktionen verstieß. Ruth Weiss wurde aus Süd-Rhodesien deportiert, weil sie regelmäßig über die dortige Umgehung der Sanktionen berichtete. Zudem informierte sie als Journalistin über Menschenrechtsverbrechen. Nach der politischen Unabhängigkeit Simbabwes, das 1980 aus der einstigen Siedlerkolonie Süd-Rhodesien hervorging, sparte sie nicht an Kritik an der nachkolonialen autokratisch herrschenden Regierung unter Robert Mugabe, die Machterhalt mit allen Mitteln über internationale und regionale Menschenrechtsverpflichtungen stellte, obwohl sie sich zu deren Einhaltung verpflichtet hatte. Ruth Weiss leistet als Zeitzeugin, Referentin und als Autorin von Sachbüchern und Romanen einen großen Beitrag zur Reduzierung des Antisemitismus, der wieder Zuspruch findet und nie überwunden war.

DIE GESCHICHTE

Ruth Weiss wurde am 26. Juli 1924 als Tochter jüdischer Eltern mit dem Familiennamen Löwenthal in Fürth geboren. 1927 bis 1931 lebten die Löwenthals in Hamburg, dann zogen sie nach Rückersdorf bei Nürnberg und zwei Jahre später wieder nach Fürth. Während ihrer Kindheit waren Ruth und ihre Schwester von dem politisch motivierten und gesteigerten Antisemitismus in der deutschen Gesellschaft persönlich betroffen. Sie wurden in der Schule von Lehrkräften ausgegrenzt und auf der Strasse von anderen Kindern angepöbelt. Ihr Vater verlor 1933 wegen antisemitischer Personalpolitik und daraus folgender Entlassungen seine Arbeit. Er ging nach Südafrika ins Exil, seine Frau und Töchter folgten ihm 1936.

Ruth war bereits bei den ersten Begegnungen in einem weißen Arbeiterwohngebiet in der Industriemetropole Johannesburg mit dem Antisemitismus weißer südafrikanischer Faschisten und dem gesellschaftsprägenden Rassismus konfrontiert. Denn arme weiße Frauen in Johannesburg traten mit einer verachtenden ‘Herrenmenschen’-Attitüde gegenüber schwarzen Hausangestellten auf. Ruth hat das als Kind sehr aufmerksam beobachtet und später darüber geschrieben. Dazu zählte ihr Buch „Schwarze Frauen gegen Apartheid“, das die rassistische Apartheidregierung auf eine schwarze Liste setzte. Ruth Weiss hat Verhaltensmuster zwischen Frauen unterschiedlicher Herkunft und Hautfarbe auch in ihren Reden als Zeitzeugin als Beispiel für strukturelle Rassismusprobleme in Südafrika analysiert.

Abb. 2: Ruth Weiss vor ihrem Elternhaus im Jahr 1941

Auch auf ihrem Schulweg in Johannesburg beobachtete Ruth, wie rassistische und willkürliche Schikanen von Polizisten den Alltag schwarzer Männer prägten und sie als Menschen demütigten. Schwarze Wanderarbeiter wurden in den Städten nur temporär geduldet und mussten sich ständig ausweisen. Wer bei Polizeikontrollen keinen Arbeitsplatz nachweisen konnte, wurde verhaftet. Solche alltäglichen Beobachtungen prägten Ruths Unrechtsbewusstsein und Gerechtigkeitssinn.

Nach ihrem High School Abschluss arbeitete Ruth zunächst als Angestellte in einer Rechtsanwaltskanzlei, ab 1944 für vier Jahre in der Buchhandlung ihres Mannes Hans Weiss, der auch journalistisch tätig war. Sie übernahm Recherchereisen für ihn, etwa nach Tanganjika, ins spätere Tansania. Das war der Auftakt für zahlreiche (Recherche-)Reisen auf dem Kontinent – über Jahrzehnte in Eigenregie. Zwei Jahre arbeitete sie für einen Verlag in London. Dem schloss sich eine mehrjährige Tätigkeit als Prokuristin für eine Versicherungsgesellschaft an. Insgesamt arbeitete sie 11,5 Jahre für das Versicherungsunternehmen.

Ihre berufliche Erfüllung fand sie aber im Journalismus, 1960 wurde sie Business Editor bei News Check in Johannesburg und 1965 wechselte sie zur Financial Mail. 1966 wurde sie wegen ihrer Kritik an der Apartheid von der repressiven Minderheitenregierung Südafrikas unter Druck gesetzt und als persona non grata eingestuft. Sie ging zunächst nach London und wurde dann von der Financial Mail nach Südrhodesien geschickt, um in der dortigen Hauptstadt Salisbury (heute Harare) ein Büro dieser Zeitung zu eröffnen, das sie bis 1968 leitete. Auch dort geriet sie in Konflikt mit dem rassistischen weißen Siedlerregime, es duldete nicht ihre kritischen Berichte über Menschenrechte und reagierte mit einem Landesverweis bzw. einer Deportation.

Anschließend schrieb Ruth Weiss für den Guardian und den Investors Chronicle in London. 1971 zog sie nach Lusaka und wirkte als Business Editor bei der dortigen Times of Zambia und als Sambiakorrespondentin der Financial Times. Dem folgte eine dreijährige Führungsaufgabe als Chefin vom Dienst in der Afrikaredaktion der Deutschen Welle in Köln (1975-1978) und anschließende Tätigkeiten als Freelancer in London.

Abb. 3: Ruth Weiss und Sally Mugabe, 1982

Ab 1982 baute sie in Simbabwe, das 1980 politisch unabhängig geworden war, am Polytechnikum in der Hauptstadt Harare die Ausbildung von Wirtschaftsjournalisten mit auf und arbeitete für den Zimbabwe Mass Media Trust. Ab 1988 wirkte Ruth Weiss an der Gründung des dortigen Southern African Economist (SADCC Press Trust) mit. 1987 schloss sich der Aufbau des Zimbabwe Institute for Southern Africa (ZISA) des Cold Comfort Farm Trust  – ebenfalls in Harare – an. Dieses Institut, für das Ruth Weiss mit Moeletsi Mbeki, dem Bruder des späteren Präsidenten Thabo Mbeki, zusammenarbeitete, organisierte geheime, vertrauensbildende Gespräche zwischen Vertretern der Apartheidregierung und den Anti-Apartheidorganisationen. ZISA mischte sich aber nicht in die Inhalte ein, es stellte Hintergrundinformationen in Form von Fact Sheets für Präsidenten der Frontline Staaten bereit, also die “Mover und Shaker” im südlichen Afrika – der späteren SADC.

Nelson Mandela hatte Ruth Weiss bereits 1960 kennengelernt.

Als der African National Congress (ANC) während der Verhandlungsprozesse für ein demokratisches Südafrika mit der Inkatha Freedom Party (IFP) in einen blutigen Konflikt geriet, d.h. die Inkatha unter Mitwirkung der südafrikanischen Polizei und anderer Sicherheitskräfte einen Bürgerkrieg vor allem in Townships um Johannesburg und in verschiedenen Gebieten in KwaZulu-Natal anzuzetteln versuchte, war Ruth Weiss Mitglied in einer Delegation der ökumenischen Weltkirchen (World Council of Churches WCC), die Frieden erwirken wollten.

Schon während ihrer Arbeit in der Privatwirtschaft widmete sich Ruth Weiss dem journalistischen Schreiben, was auch durch ihre Ehe mit dem Journalisten Hans Weiss bedingt war. Neben ihren mehrjährigen Arbeitsverträgen für verschiedene internationale Zeitungen und Sender arbeitete sie freiberuflich für zahlreiche weitere Medien. Dazu zählten African Contemporary Record, African Business, Africa, Gemini News Service, BBC, die Wochenzeitung (WOZ) und Publikationen von Schweizer Solidaritätsgruppen mit dem südlichen Afrika. Sie war Ehrenpräsidentin der kleinen Anti-Apartheidbewegung in der Schweiz.

Nach einem Intermezzo auf der Isle of Wight ab 1992 zog sie 2002 nach Nordrhein-Westfalen, seit 2015 lebt sie bei ihrem Sohn und Enkel in Dänemark.

Ruth Weiss hat insbesondere im Ruhestand zahlreiche Sachbücher, Romane, Krimis und Kinderbücher geschrieben, das betrifft Publikationen auf Deutsch und Englisch. Einige ihrer Kinder- und Jugendbücher wurden mit Buchpreisen ausgezeichnet. Thematisch befasst sich ihr Werk mit Rassismus und Politik im südlichen Afrika und mit dem weltweiten Antisemitismus, wobei die Autorin auf Deutschland, andere europäische Länder und Südafrika fokussiert. Hinzu kommen Zeitschriften- und Zeitungsartikel sowie Blog-Beiträge, von denen etliche auf ihrem eigenen Blog erscheinen.

Der Roman für Jugendliche “Meine Schwester Sara” (2004), war 2007 und 2017/18 Pflichtlektüre für das Schlussexamen an allen Realschulen in Baden-Württemberg. Es war das einzige Buch, das zweimal dafür ausgewählt wurde und damit viele Jugendliche erreichte.

Ruth Weiss setzt sich für Versöhnung und Frieden ein. Zeitzeuginnengespräche und Lesereisen führten sie seit den 1990er Jahren zu Schulen in allen Bundesländern.

Abb. 4: Ruth Weiss 2021

 

Autorin: Rita Schäfer

Kontakt: schaefer-afrika@posteo.de

Fotos:

  • Headerbild und Porträt: Ruth Weiss (2005), CC0
  • Abb. 1: Mit freundlicher Genehmigung der Ruth Weiss Gesellschaft
  • Abb. 2: Mit freundlicher Genehmigung der Ruth Weiss Gesellschaft
  • Abb. 3: Mit freundlicher Genehmigung der Ruth Weiss Gesellschaft
  • Abb. 4: Mit freundlicher Genehmigung der Ruth Weiss Gesellschaft

 
 

Quellen und weiterführende Literatur:

Ruth Weiss

https://ruthweiss.net/

https://ruthweiss.net/german-blogs/

https://ruth-weiss-gesellschaft.de/

 

Interviews mit und Sendungen über Ruth Weiss

https://www1.wdr.de/mediathek/audio/zeitzeichen/audio-ruth-weiss-journalistin-geburtstag–100.html

https://www.dw.com/de/s%C3%BCdafrika-veteranin-ruth-weiss-das-erbe-der-apartheid-ist-noch-da/a-48379602

https://www.dw.com/de/ruth-weiss-2019-ist-von-1930-nicht-sehr-weit-entfernt/a-48316530-0

https://www.deutschlandfunkkultur.de/ich-europas-blasses-judenkind.3720.de.html?dram:article_id=190360

https://www.swr.de/swr2/leben-und-gesellschaft/ruth-weiss-audio-swr2-zeitgenossen-100.html

https://www.landtag.nrw.de/home/mediathek/video.html?kid=335b3558-8e9e-4cec-9469-0000002193C8

https://www1.wdr.de/nachrichten/landespolitik/holocaust-gedenktag-landtag-nrw-100.html

https://kuenste-im-exil.de/KIE/Web/DE/Navigation/Sonderausstellungen/SonderausstellungB/weiss-ruth/weiss-ruth.html

https://www.woz.ch/1427/durch-den-monat-mit-ruth-weiss-1/koennen-sie-sich-in-deutschland-je-wieder-heimisch-fuehlen

https://www.woz.ch/0833/holocaust/seit-wann-sind-sie-juedin

https://www.tagesspiegel.de/kultur/heldinnenepos-eine-begegnung-mit-der-holocaust-uberlebenden-ruth-weiss-8662567.html

https://www.nrwision.de/mediathek/mnstrtv-ruth-weiss-schriftstellerin-musiktheater-signale-ev-150528/

https://www.hr2.de/podcasts/literaturland-ovid-preis-ruth-weiss,audio-73110.html

https://www.youtube.com/watch?v=-YYEg92FvrA

https://www.youtube.com/watch?v=4urxm5TLOA4

https://www.youtube.com/watch?v=b5YV4RvScv0

https://www.youtube.com/watch?v=j6RTMfl58T0

https://www.youtube.com/watch?v=he53_JTNc2Y

https://www.youtube.com/watch?v=vkQgiVCZhps

https://www.youtube.com/watch?v=db0KxapQ-M0

https://www.youtube.com/watch?v=e2rUpfI9ECM

https://www.youtube.com/watch?v=–DdElTlnKg

https://www.youtube.com/watch?v=7VTYbA7vlQA

https://www.youtube.com/watch?v=WW4joWDnn7I

https://www.youtube.com/watch?v=QkxatyVAuDc

https://www.youtube.com/watch?v=o0eP8fKdnBc

 

Biographisches, Ruth Weiss Ausstellung und Archiv

https://de.wikipedia.org/wiki/Ruth_Weiss_(Journalistin,_1924)

http://cjc.org.za/ruth-weiss-exhibition-at-sa-jewish-museum/

https://www.fuerthwiki.de/wiki/index.php/Ruth_Weiss

https://www.978-3.com/verlagsveroeffentlichungen/wege-im-harten-gras-erinnerungen-an-deutschland-suedafrika-und-england

https://memoriav.ch/projects/basler-afrika-bibliographien/

https://www.woz.ch/1551/rebellinnenraetsel/die-antirassistin-mit-der-schreibmaschine

https://www.dw.com/de/ruth-weiss-eine-deutsch-afrikanische-jahrhundertzeugin/a-17912539

https://www.deutschlandfunkkultur.de/journalistin-ruth-weiss-wir-duerfen-die-welt-nicht-in-ein-100.html

 

Ehrungen

https://ruth-weiss-gesellschaft.de/suedafrikanischer-jubel-fuer-ruth-weiss-companions-of-o-r-tambo-ordensverleihung-in-bild-und-film/

https://vimeo.com/822125548/12d333697d

https://www.youtube.com/watch?v=L0Y3VXZDOHA

https://ruth-weiss-gesellschaft.de/hoher-orden-der-republik-suedafrika-fuer-ruth-weiss-companion-of-or-tambo/

https://museenblog-nuernberg.de/2022/07/26/98-geburtstag-ruth-weiss/

https://www.youtube.com/watch?v=lx8bKNvrIuY&t=439s

https://blog.dnb.de/laudatio-auf-ruth-weiss/

https://exilpen.org/ovid-preis/

https://exilpen.org/weiss/

https://taz.de/Anti-Apartheids-Aktivistin-erhaelt-Auszeichnung/!5931492/

https://www.fr.de/kultur/gesellschaft/ruth-weiss-die-erfahrung-nicht-erwuenscht-zu-sein-91793083.html

http://www.bundespraesident.de/SharedDocs/Berichte/Bekanntgabe-Ordensverleihung/1503-Verleihungen.html

https://www.land.nrw/de/pressemitteilung/die-schriftstellerin-ruth-weiss-erhaelt-fuer-ihr-engagement-gegen-rassismus-das

https://www.wn.de/Muensterland/Kreis-Coesfeld/Luedinghausen/2014/12/1817898-Ehrung-fuer-Ruth-Weiss-Wir-brauchen-Menschen-wie-Sie

https://www.fuerth.de/Home/fuerther-rathaus/Newsarchiv/archiv-2007/fuer-toleranz-traditionen-und-umweltschutz.aspx

https://www.frauennetzwerk-fuer-frieden.de/verein/ehrenmitglieder/105-ruth-weiss.html

https://ruthweiss.net/blog/nomination-for-2005-nobel-peace-prize/

https://www.suedafrika.org/newsarchiv/newsarchiv-details/datum/2022/03/25/south-african-embassy-in-berlin-has-planted-a-queen-of-sheba-rose-in-honour-of-jewish-anti-apart.html

 

Ruth Weiss: Jüdische Geschichte und Kultur

https://www.antisemitismusbeauftragte.nrw/de/gedenkstunde_27_Januar_2023

https://www.juedische-allgemeine.de/kultur/judentum-heisst-waerme/

https://www.juedische-allgemeine.de/unsere-woche/weltbuergerin-aus-fuerth/

https://www.juedische-allgemeine.de/kultur/auszeichnung-fuer-eine-heimatlose/

https://www.juedische-allgemeine.de/allgemein/mandelas-weisse-schwester/

https://www.stadt-muenster.de/kulturamt/literaturline/ruth-weiss

https://www.aviva-berlin.de/aviva/content_Interviews.php?id=13221

https://www.woz.ch/0519/ruth-weiss/loews-karriere

 

Südafrika

https://zeithistorische-forschungen.de/2-2016/5374

https://www.dw.com/en/author-ruth-weiss-south-africas-revolution-of-change-has-not-yet-ended/a-48493792

https://www.woz.ch/0948/medienfreiheit-in-afrika/mit-leeren-spalten

https://www.woz.ch/1234/suedafrika/ein-massaker-wie-zu-zeiten-der-apartheid

https://www.woz.ch/1250/suedafrika/zwoelf-kuehe-fuer-zuma

https://www.woz.ch/1350/nelson-mandela-1918-2013/am-ast-eines-baumes-ziehen

https://www.woz.ch/1227/suedafrika/wie-radikal-solls-denn-sein

https://www.juedische-allgemeine.de/politik/sorge-um-mein-suedafrika/

https://www.juedische-allgemeine.de/kultur/abschied-von-madiba/

 

Simbabwe

http://www.afrikakomitee.ch/rundbrief-vereinigung-schweiz-zimbabwe/

https://www.woz.ch/1329/simbabwe/mugabe-zieht-in-die-letzte-schlacht

https://www.woz.ch/1148/simbabwe/verantwortung-ohne-macht

https://www.woz.ch/0715/simbabwe/neue-regeln-altes-unrecht

https://www.woz.ch/0511/simbabwe/mit-leerem-bauch

 

Sambia

https://www.woz.ch/1009/sambia/kaunda-kam-im-kampfhemd

 

Friedensarbeit

https://1000peacewomen.org/de/netzwerk/einblicke-in-die-netzwerkarbeit/ein-leben-gegen-intoleranz-und-rassismus

https://ruthweiss.net/blog/nomination-for-2005-nobel-peace-prize/

 

Schulbesuche – Ruth Weiss im Gespräch mit Schüler-/innen und Lehrkräften

https://www.youtube.com/watch?v=c-FkOiKYkKo

https://www.youtube.com/watch?v=GXr1L3BPFWk

https://www.youtube.com/watch?v=5zxzsgR-zZI

 

Alle Links: Letzter Abruf am 18.07.2023

 

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